Schwangerschaften beeinflussen die Lebenserwartung von Frauen
Die Lebenserwartung einer Frau scheint mit dem Zeitpunkt der Geburt des letzten Kindes zusammenzuhängen. Sogenannte Telomere von Leukozyten sind bei Frauen, die erst spät ihr letztes Kind bekommen haben, häufig länger, was ein Indikator für eine bessere langfristige Gesundheit und Langlebigkeit.
Es scheint bei Frauen eine Verbindung zwischen der Lebenserwartung und der Geburt des letzten Kindes zu geben, so das Ergebnis der neuen Untersuchung unter Beteiligung von Forschenden der North American Menopause Society (NAMS). Veröffentlicht wurde die Studie in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Menopause“.
Einfluss der Geburt auf die Langlebigkeit von Frauen?
Die Telomerlänge von Leukozyten kann einige wichtige Erkenntnisse über die Langlebigkeit von Frauen liefern und die Forschenden stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass das mütterliche Alter bei der Geburt des letzten Kindes die Telomerlänge und die langfristige Gesundheit erheblich beeinflusst.
Was sind Telomere?
Dies ist nicht das erste Mal, dass die Länge der Leukozyten-Telomere einer Frau mit ihrer voraussichtlichen Lebensdauer in Verbindung gebracht wurde. Telomere sind sich wiederholende DNA-Proteinkomplexe, welche die Enden der Chromosomen schützen und sich als entscheidend für die Aufrechterhaltung der genomischen Stabilität erwiesen haben, erklärt die Forschungsgruppe.
Telomere haben erheblichen Einfluss auf Gesundheit
Frühere Studien haben bereits einen Zusammenhang zwischen der Telomerlänge und verschiedenen chronischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes, einigen neurologischen Erkrankungen und verschiedenen Arten von Krebs festgestellt. Dies deutet auf die weitreichenden Auswirkungen der Länge von Telomeren auf die Gesundheit hin.
Woher stammten die ausgewerteten Daten?
Die aktuelle Studie analysierte die Daten von mehr als 1.200 perimenopausalen und postmenopausalen Frauen aus dem National Health and Nutrition Examination Survey. Darüber hinaus berücksichtigte diese Untersuchung im Gegensatz zu früheren Studien soziodemographische Faktoren im Zusammenhang mit Gebärverhalten und Gesundheitsentscheidungen.
Längere Telomere dank später Geburt des letzten Kindes
Die Forschungsarbeit bestätigte, dass das Alter der Mutter bei der letzten Geburt positiv mit der Telomerlänge assoziiert ist, was bedeutet, dass Frauen, die ihr letztes Kind später im Leben zur Welt brachten, wahrscheinlich längere Telomere aufwiesen. Diese gelten als ein Biomarker für die langfristige Gesundheit und Langlebigkeit. Der Befund beschränkte sich auf Frauen mit einer oder zwei Lebendgeburten oder der Verwendung von oralen Verhütungsmitteln.
Es ist in Zukunft weitere Forschung erforderlich, um festzustellen, ob ein höheres mütterliches Alter bei der letzten Geburt zu einer Verlängerung der Telomere führt oder ob die Telomerlänge einfach auf den allgemeinen Gesundheitszustand hinweist und der Fähigkeit einer Frau entspricht, im höheren Alter ein Kind zu bekommen, erläutern die Forschenden. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Menopause: Women’s Expected Longevity Linked to Age at Birth of Last Child (veröffentlicht 07.10.2020), Menopause
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.