Fehlinformationen über Lebensmittelallergien auf Social Media und ihre Folgen
Es gibt viele unterschiedliche Aussagen in Social-Media-Netzwerken über Lebensmittelallergien. Oft werde Menschen hierbei durch die fehlerhaften Aussagen über Lebensmittelallergien von Freunden auf Facebook und Twitter gefährlich in die Irre geführt.
Bei einer aktuellen Untersuchung wurde festgestellt, dass viele Menschen ihren Freunden auf Social Media falsche Aussagen über Lebensmittelallergien glauben, was zu gesundheitlichen Problemen beitragen kann. Die Ergebnisse der Studie wurden bei dem Annual Scientific Meeting des American College of Allergy, Asthma and Immunology in Houston (ACAAI) vorgestellt.
Falsche Aussagen können zu gesundheitlichen Problemen beitragen
Viele Menschen in sozialen Netzwerken scheinen wahre Experten über Lebensmittelallergien zu sein. Zumindest ist davon auszugehen, wenn man deren Aussagen Glauben schenkt. Falsche Aussagen können allerdings zu ernsthaften negativen gesundheitlichen Auswirkungen führen.
Vertrauen Sie bei Lebensmittelallergien lieber geschultem Fachpersonal
„Social Media hat einige Vorteile und es gibt viele gute Informationen da draußen”, berichtet Dr. David Stukus, Vorsitzender des ACAAI Annual Meeting Program Committee in der Pressemitteilung. Ein Problem im Bezug auf dieses Thema sei allerdings, dass Social Media jeder Person eine gleichberechtigte Stimme gibt, leider auch den Menschen, die keine richtigen Informationen zur Verfügung stellen können. Viele Personen scheinen anzunehmen, dass sie über eigene Nachforschung mit Online-Suchmaschinen das selbe Wissen entwickeln, wie es ausgebildetes medizinisches Fachpersonal hat.
Fehlinformationen haben negativen Einfluss auf medizinische Entscheidungen
Natürlich ist es in der heutigen Zeit nicht überraschend, dass Menschen online nach den unterschiedlichsten Gesundheitsinformationen suchen. Leider gibt es im Internet auch viele alternative bzw. falsche Fakten, welche bei der eigenen Recherche aufgenommen werden. Diese Fehlinformationen haben laut der aktuellen Studie einen negativen Einfluss auf die medizinischen Entscheidungen von Menschen mit Lebensmittelallergien. Beispielsweise können betroffene Personen leicht falsche Online-Versprechungen zur Heilung von Nahrungsmittelallergien finden, obwohl es in Wirklichkeit keine Heilung für die Allergie gibt. Solche Arten der Behandlung scheinen zunächst sehr ansprechend zu sein, sie wurden aber nicht ausreichend getestet und es bleibt offen, ob eine solche Behandlung tatsächlich wirksam ist.
Glauben Sie nicht allen Informationen aus dem Internet
Manche Menschen geben auch viel Geld aus, um beispielsweise Listen von Lebensmitteln zu erhalten, die sie nicht zu sich nehmen sollten, weil sie angeblich empfindlich auf diese reagieren. Leider sind solche Listen oft bedeutungslos und sollten deswegen mit Vorsicht betrachtet werden.
Diskutieren Sie Fragen mit Fachpersonal
Menschen können ruhig ihre gesammelten Online-Informationen zu ihren Terminen bei ihrem Allergologen mitbringen, um diese dort zu diskutieren. Die Beantwortung von Fragen zu Lebensmittelallergien kann helfen, fehlerhafte Vorstellungen zu korrigieren. Menschen mit Lebensmittelallergien sollten sich genug Zeit nehmen, um Vorstellungen zum Thema Lebensmittelallergie und ihre Fragen zu diskutieren.
Nutzen Sie bei der Online-Recherche vertrauenswürdige Quellen
Es ist außerdem zu empfehlen, dass Menschen mit Lebensmittelallergien Allergologen nach Empfehlungen für seriöse und vertrauenswürdige Quellen über Lebensmittelallergien fragen, wenn sie sich selber über ihre Erkrankung im Internet informieren möchten.
Woran kann man unseriöse Quellen erkennen?
Es gibt verschiedene Maßnahmen, welche von Anbietern verwendet werden, die online Produkte oder Dienstleistungen verkaufen wollen. Seien Sie misstrauisch gegenüber Informationen, die ohne Quellenangabe bzw. Verweis auf Studien behaupten, wissenschaftlich zu sein. Vetrauen sie nicht auf persönliche Anekdoten über Heilerfolge und seien sie misstrauisch, wenn Prominente für bestimmte Produkte werben – sie werden für die Werbung in der Regel gut bezahlt. Nach wie vor gilt: Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es wahrscheinlich nur ein Mythos. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Social media alternative facts on food allergies can negatively impact medical decisions, American College of Allergy, Asthma and Immunology (Abfrage: 08.11.2019), ACAAI
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.