Wasserleitungen mit Legionellen verseucht: 600 Flüchtlinge evakuiert
Am Wochenende musste ein Flüchtlingsheim in Hamburg evakuiert werden, nachdem Legionellen im Wasser festgestellt wurden. Die Bakterien können schwere Erkrankungen auslösen. Bei der Evakuierung der 600 Flüchtlinge brach zudem ein Feuer aus.
Legionellen und Feuer in Flüchtlingsunterkunft
Am Samstagnachmittag mussten rund 600 Bewohner aus einer Flüchtlingsunterkunft in Hamburg-Bergedorf evakuiert und auf andere Heime verteilt werden. In den Wasserleitungen der Unterkunft waren gesundheitsgefährdende Legionellen gefunden worden. Bei dem Umzug der Flüchtlinge brach laut Medienberichten im Inneren des ehemaligen Baumarkts aus bisher unbekannten Gründen ein Feuer aus. Den Angaben zufolge wurde niemand verletzt, das Gebäude sei jedoch bis auf Weiteres unbewohnbar. Die Unterbringung der Flüchtlinge in dieser Halle stand schon von Beginn an unter einem schlechten Stern. Mehrere Bewohner hatten aus Protest vor der Unterkunft geschlafen, da die Räume offenbar nicht gereinigt waren und Trennwände fehlten.
Bakterien können tödliche Krankheiten auslösen
Legionellen sind Bakterien, die sich beim Einatmen wie bei einer Grippe in den Schleimhäuten festsetzen und in die Lunge geraten können. Kommt es zu einer Infektion, kann diese zwar auch beschwerdefrei bleiben oder nur leichte grippeähnliche Symptome verursachen. Im Ernstfall können die Bakterien jedoch auch die sogenannte „Legionärskrankheit“ (med. „Legionellen-Pneumonie“) auslösen. Bei dieser handelt es sich um eine schwere Form der Lungenentzündung, welche vor allem durch rasch auftretende Brust- und Kopfschmerzen, Husten, Schüttelfrost und hohes Fieber gekennzeichnet ist. Des Weiteren können unter anderem auch Benommenheit, Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen auftreten. Erst vor wenigen Wochen ist ein Mann in Bremen durch Wasserdämpfe an Legionellen gestorben. (ad)
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