Trinkwasserqualität in Deutschland auch ohne Filtersysteme hervorragend
Wasser ist für den menschlichen Körper lebensnotwendig – wer zu wenig trinkt, gefährdet die Gesundheit. Zwar gehört Mineralwasser zu den Lieblingsdrinks der Deutschen, doch Leitungswasser ist hierzulande meist genauso gut. Auf Wasserfiltersysteme kann man dabei ruhig verzichten. Experten zufolge kann man dadurch die Trinkwasserqualität gar nicht verbessern.
Eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme ist ungesund
Wenn ein Mensch zu wenig trinkt, kommt der Flüssigkeitshaushalt ins Ungleichgewicht. Das gefährdet die Gesundheit. So ist bekannt, dass Flüssigkeitsverlust zu körperlichen und geistigen Beschwerden führen kann. „Wer zu wenig trinkt, kann Kopfschmerzen oder Probleme mit dem Kreislauf bekommen“, erklärt Theresia Weimar-Ehl, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale des Saarlandes, in einer Mitteilung. Zudem stellen sich bei Betroffenen Beschwerden wie Konzentrationsstörungen, Mundtrockenheit, Müdigkeit oder Verstopfung ein. Dass der menschliche Körper ausreichend Flüssigkeit braucht, um gesund zu bleiben, ist also keine Frage. Doch wie viel Wasser sollte man täglich trinken? Und welches?
Leitungswasser genauso gut wie Mineralwasser
Laut Weimar-Ehl sind anderthalb Liter gleichmäßig über den Tag verteilt zu trinken unter normalen Bedingungen in der Regel ausreichend.
Andere Fachleute sprechen sich eher für zwei bis drei Liter täglich aus.
Und vor allem bei großer Hitze sollte man Experten zufolge mindestens einen Liter Wasser zusätzlich trinken.
Leitungswasser ist ein sehr guter Durstlöcher, weil es regelmäßig überprüft wird und fast überall preiswert zu haben ist. In vielen Regionen ist es genauso gut wie Mineralwasser.
Das hat sich auch in einem älteren Test der Stiftung Warentest bestätigt. Die Tester untersuchten damals stilles Mineralwasser.
Gehalt an Mineralstoffen ist oft nicht höher
Laut der Verbraucherzentrale des Saarlandes gibt es in Deutschland eine Reihe von Mineralwässern, Heilwässer sowie Quell- und Tafelwässer, die bis auf einige Heilwässer alle als Durstlöscher geeignet sind.
Den Experten zufolge muss natürliches Mineralwasser als einziges Lebensmittel amtlich anerkannt und für den Vertrieb zugelassen werden. Die Anforderungen an Quellwasser sind demnach etwas niedriger als an natürliches Mineralwasser.
Tafelwasser klingt zwar edel, wird aber aus Leitungs-, Mineralwasser und verschiedene Zutaten zusammengemischt.
„Welches Wasser man als Durstlöscher auswählt, bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen“, so Weimar-Ehl.
„Mineralwasser weist häufig keinen höheren Gehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen als Trinkwasser auf. Durch eine abwechslungsreiche Ernährung ist man mit allen Nährstoffen ausreichend versorgt“, erklärt die Ernährungsexpertin.
„Der Preis ist kein Anhaltspunkt für die Qualität von Mineralwässern, sondern abhängig von der Marketingstrategie des Anbieters. Preisgünstiger, bequemer und sicher ist Trinkwasser aus der Leitung.“
Keine Verbesserung der Qualität
Wer auf Leitungswasser setzt, kann getrost auf Filtersysteme, die von den Anbietern oft für reines und gesundes Trinkwasser angepriesen werden, verzichten.
In Wirklichkeit können solche Anlagen die Qualität des Leitungswassers bei falschem Gebrauch sogar verschlechtern, schreibt die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein in einer Mitteilung.
Das habe auch das Gesundheitsamt Kiel auf Nachfrage bestätigt.
Die Verbesserung der Trinkwasserqualität durch Wasserfilter und Filteranlagen für den Haushalt könne nicht belegt werden.
Vielmehr bergen manche Filteranlagen das Risiko, dass sich bei falschem Gebrauch Keime darin vermehren.
Falsche Behauptungen der Anbieter
Laut den Verbraucherschützern deuten manche Anhänger von Filtersystemen wertvolle Mineralstoffe wie Magnesium oder Calcium zu belastenden Stoffen um.
„Solche Behauptungen sind falsch“, sagt Gudrun Köster, Expertin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale.
„Die Mineralstoffe aus dem Trinkwasser sind vom Körper gut verwertbar und wichtig für die Gesundheit, da sie bedeutende Funktionen beim Knochenaufbau und im Energiestoffwechsel haben“, so die Expertin.
„Wer dauerhaft nur extra gefiltertes Wasser ohne Mineralstoffe trinkt, riskiert eine Unterversorgung und Mangelerscheinungen.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.