Nicht damit kochen und nicht trinken: Leitungswasser enthielt Rauschmittel
In einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Colorado war das Leitungswasser offenbar mit Tetrahydrocannabinol (THC), dem berauschenden Bestandteil von Marihuana, kontaminiert worden. Den Bürgern wurde geraten, das Wasser nicht zum Kochen zu verwenden und nicht zu trinken, auch nicht beim Duschen.
THC im Leitungswasser gefunden
Medienberichten zufolge wurde im Leitungswasser einer Kleinstadt im US-amerikanischen Bundesstaat Colorado Tetrahydrocannabinol (THC), der rauschbewirkende Bestandteil der Hanfpflanze, gefunden. Laut der „Denver Post“ wurden die Bewohner der Ortschaft Hugo aufgefordert, das Wasser nicht zu trinken, nicht darin zu baden und nicht damit zu kochen. Beim Duschen sollte das Wasser nicht geschluckt werden. Der Zeitung zufolge wurde den Bürgern sogar gesagt, „ihre Tiere das Wasser nicht trinken zu lassen“.
Cannabis in Colorado legal
Wie es heißt, war das Rauschmittel im Trinkwasser bei Feldstudien nachgewiesen worden. Da die verwendeten Tests ähnlich wie Schwangerschaftstests funktionierten, also nur positiv oder negativ anzeigten, sei der THC-Gehalt nicht geklärt worden. Für die besorgten Bürger wurde Wasser per LKW´s in den Ort gebracht. Sie sollten das Leitungswasser möglichst 48 Stunden meiden. Die Ursache der Kontamination blieb unklar.
Laut dem Bürgermeister der Stadt, Tom Lee, gab es in Hugo keine großen Debatten um Marihuana, wie dies in anderen Gemeinden Colorados der Fall gewesen sei. In dem Bundesstaat wurde Cannabis schon vor Jahren legalisiert. Im Kreis Lincoln County gibt es Behördenangaben zufolge lediglich 62 medizinische Marihuana-Patienten.
Warnungen wurden aufgehoben
Peter Perrone, Besitzer einer Cannabis Testanlage, kann die ganze Aufregung nicht verstehen. Cannabinoide wie THC sind „in keiner Weise in Wasser löslich“. Seiner Aussage nach gibt es „null Möglichkeit, dass es im Wasser in Hugo etwas wie THC“ gibt. Und auch der Amtsarzt Dr. John Fox meinte: „Es bräuchte mehr als sich jeder von uns leisten kann, um die Wasserversorgung einer Stadt in dem Maße zu verunreinigen, dass die Menschen unter den Auswirkungen leiden.“
Mittlerweile wurde aber Entwarnung gegeben. So berichtet der britische „Guardian“, dass neue Tests keine Anzeichen von Marihuana-Rückständen im Leitungswasser von Hugo ergeben haben. Die Warnungen wurden aufgehoben.
Ohne wesentliche Folgen für die Gesundheit
Große Sorgen hätten sich die Bewohner ohnehin nicht machen müssen. Wissenschaftlern zufolge bleibt das Konsumieren von Marihuana ohne wesentliche Folgen für die körperliche Gesundheit. Im Gegenteil: In der Medizin wird Cannabis schon seit längerem unter anderem zur Behandlung von chronischen Schmerzen oder gegen spastische Lähmungen und Krämpfe bei Multipler Sklerose (MS) eingesetzt. Auch die Wirkung gegen Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen ist wissenschaftlich belegt. Außerdem soll Marihuana hilfreich gegen Migräne sein, wie US-amerikanische Forscher vor kurzem im Fachmagazin „Pharmacotherapy“ berichteten. (ad)
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