Rückruf: Desinfektionsmittel in Frühstücks-Snack
Der Hersteller Banketbakkerij Merba B.V. aus den Niederlanden hat einen Rückruf für das Produkt „Sondey Granola Bites, 90g“ in mehreren Sortierungen gestartet. Der bei Lidl verkaufte Frühstücks-Snack könnte mit Ethylenoxid belastet sein. Dieses Desinfektionsmittel wird als gesundheitsschädlich eingestuft.
Die niederländische Firma Banketbakkerij Merba B.V. ruft mehrere Sortierungen des Produktes „Sondey Granola Bites, 90g“ zurück. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass die in dem bei Lidl verkauften Knabberartikel enthaltenen Sesamsamen mit Ethylenoxid belastet sind. „Ethylenoxid ist ein in der EU nicht zugelassener Biozidwirkstoff und wird als gesundheitsschädlich eingestuft“, schreibt der Discounter auf seiner Webseite.
Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) auf seinem Portal „lebensmittelwarnung.de“ berichtet, wurden die betroffenen Artikel bei Lidl Deutschland in den Bundesländern Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz verkauft.
In drei Bundesländern verkauft
Betroffen von dem Rückruf sind folgende Artikel:
- Produkt/Sortierung: Sondey Granola Bites Kokos-Schokolade, mit den Mindesthaltbarkeitsdaten: 10-06-2021, 08-07-2021 und 05-08-2021 und den Losnummern: L2016206, L2019006 und L2021806
- Produkt/Sortierung: Sondey Granola Bites Haselnuss, mit den Mindesthaltbarkeitsdaten: 09-06-2021, 08-07-2021 und 05-08-2021 und den Losnummern: L2016106, L2019106 und L2021806
- Produkt/Sortierung: Sondey Granola Bites Blaubeere, mit den Mindesthaltbarkeitsdaten 09-06-2021 und 05-08-2021 und den Losnummern L2016106 und L2021806
Vom Verzehr wird abgeraten
Der Discounter hat das betroffene Produkt aus dem Verkauf genommen. Das Produkt kann in allen Lidl-Filialen zurückgegeben werden. Der Kaufpreis wird erstattet, auch ohne Vorlage des Kassenbons. „Aufgrund eines möglichen Gesundheitsrisikos sollten Kunden den Rückruf unbedingt beachten und das Produkt nicht verzehren“, warnt das Unternehmen.
Gesundheitsgefährdendes Gas
Ethylenoxid ist ein Gas, das Bakterien, Viren und Pilze abtötet. Es wird laut Fachleuten als Desinfektionsmittel für Nahrungsmittel, organische Dämmstoffe wie Pflanzenfasern, Textilfasern und medizinische Geräte verwendet.
Dem Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) zufolge verlaufen die Hauptaufnahmewege für Ethylenoxid über den Atemtrakt und über die Haut.
Eine akute Exposition gegenüber Ethylenoxid wirkt sich in der Regel auf das Zentralnervensystem aus und kann zum Beispiel Kopfschmerzen, Schwindel, anhaltendes periodisches Erbrechen, starke Erregung und Bewusstlosigkeit hervorrufen. Zusätzlich können laut dem IFA Atembeschwerden, Herzrhythmusstörungen und eine vermehrte Ausscheidung von Gallenfarbstoffen auftreten. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung: Ethylenoxid, (Abruf: 10.11.2020), Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.