Lieferengpässe bei Arzneimitteln – Krankenhäuser fehlen passenden Medikamente
12.11.2013
Deutschlands Kliniken klagen über Lieferengpässe bei Medikamenten. Das geht aus dem Sachstandsbericht der Deutsche Kranhakenhausgesellschaft (DKG) hervor.
Demnach befragte die DKG 20 Apotheken, die mehr als 140 Kliniken im Bundesgebiet mit Medikamenten versorgen. Im Schnitt konnten die Krankenhausapotheken etwa 20 Medikamente nicht mehr rechtzeitig zur Verfügung stellen. Im Vorjahreszeitraum wurden durchschnittlich 25 Arzneimittel im Monat als nicht lieferbar gemeldet. Dies ist eine leichte Verbesserung, doch in 39 Prozent aller Fälle konnte auch kein Alternativpräparat geliefret werden. Dies ist im Vergleich deutlich als noch im Vorjahr. Die Probleme beziehen sich auf alle Arzneimittelgruppen. Kommt es bei Zytostatika (Mittel gegen Krebs) zu Lieferengpässen, ist das natürlich ein besonders gravierendes Problem. Bei Antibiotika müssten Ärzte teilweise abwägen, welcher Patient das Arzneimittel dringender benötigt. Zu einem Lieferengpass kommt es laut Definition der BfArM, wenn Arzneimittel und Medizinprodukte über zwei Wochen nicht ausgeliefert werden können.
„Wir machen uns große Sorgen, weil es bei den Lieferengpässen auch um Medikamente für die Onkologie und die Intensivmedizin geht“, erklärte ein DKG-Sprecher dem Deutschen Ärzteblatt. Da die Pharmahersteller Lieferengpässe bisher nur auf freiwilliger Basis melden, fordern die Krankenhäuser nun, dass eine verbindliche Meldung stattfinden muss. Ende April wurde dafür eigens ein Melderegister bei der BfArM eingerichtet. "Unsere dringende Empfehlung an die Politik ist, die Registerführung der Arzneimittelengpässe von freiwillig auf verbindlich umzustellen", sagte DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum. Als Grund für die Engpässe geben die Pharmahersteller die zeitnahe Herstellung in Asien und geringe Vorräte an. (fr)
Bild: jokerbomber / pixelio.de
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