Süßstoffhaltige Getränke sind ungesünder als gezuckerte Softdrinks
09.02.2013
Süßstoffhaltige Getränke steigern das Risiko für Diabetes mehr als Getränke mit gewöhnlichem Zucker. Das ergab eine französische Studie des Medizin-Forschungsinstituts INSERM. Demnach soll „Light“-Getränke ungesünder sein als gezuckerte Limonaden.
1,5 Liter „Light“-Getränke pro Woche erhöhen Diabetes-Risiko um 59 Prozent
Die französischen Wissenschaftler Françoise Clavel-Chapelon und Guy Fagherazzi analysierten die Daten von 66.188 Frauen seit 1993. In Intervallen von zwei bis drei Jahren wurden die Probandinnen zu ihren Ernährungsgewohnheiten befragt. Dabei stellt sich heraus, dass sowohl die Konsumentinnen von gezuckerten als auch von zuckerfreien Softdrinks ein höheres Diabetes-Risiko hatten als Frauen, die ungesüßte Fruchtsäfte bevorzugten. Beim Vergleich von gezuckerten und süßstoffhaltigen Limonaden zeigte sich ein höheres Diabetes-Risiko bei Konsumenten von „Light“-Getränken: Frauen, die einen halben Liter süßstoffhaliger Getränke pro Woche zu sich nahmen hatten ein um 15 Prozent erhöhtes Risiko: bei eineinhalb Litern pro Woche stieg das Risiko sogar auf 59 Prozent. Die Auswertung der Daten von Frauen, die frisch gepresste Fruchtsäfte tranken, ergab kein erhöhtes Risiko für Diabetes. Ihre Studienergebnisse veröffentlichten die Forscher in dem US-Fachzeitmagazin „Journal of Clinical Nutrition“.
Möglicherweise führt Süßstoff Aspartam zu erhöhtem Diabetes-Risiko
Eine mögliche Ursache des erhöhten Diabetes-Risikos könnte der Süßstoff Aspartam sein, der in vielen „Light“-Getränken enthalten ist. Aspartam führt zur Erhöhung des Blutzuckerspiegels, was einen Anstieg des Insulins zur Folge hat und zur Insulin-Resistenz und somit zu Diabetes führen kann. Demnach könnte Süßstoff einen ähnlichen Effekt wie Zucker haben. Es müssten aber weitere Untersuchungen durchgeführt werden, um den Zusammenhang von „Light“-Getränken und einen erhöhten Diabetes-Risiko nachzuweisen, räumten die Forscher ein.
Das als Lebensmittelzusatzstoff E 951 gekennzeichnete Aspartam steht bereits seit einigen Jahren im Verdacht eine gesundheitsschädigende Wirkung zu haben. So wird die Entstehung von Krebserkrankungen, Kopfschmerzen und Befindlichkeitsstörungen mit dem Süßstoff in Verbindung gebracht. Eindeutig Ergebnisse liegen jedoch nach bisherigem Erkenntnissen nicht vor. Eine im Juni 2005 von der Fondazione Europea di oncologia e scienze ambientali „Bernardino Ramazzini“ (Europäische Stiftung für Onkologie und Umweltforschung „Bernardo Ramazzini“) vorgelegte Studie mit Ratten soll einen direkten Zusammenhang zwischen der Einnahme von Aspartam und Krebserkrankungen belegen. Eine im April 2006 veröffentlichte Untersuchung des US National Cancer Institute kam zu dem Ergebnis, dass der Süßstoff keine leukämie- oder hirntumorfördernde Wirkung hat. (ag)
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