Listerien: Rückruf von zwölf Käsesorten
28.01.2015
In mehreren Proben der „Käserei Pötzelsberger“ wurden Listerien gefunden. Diese Bakterien können unter anderem grippeähnliche Symptome und Durchfall verursachen. Das deutsche Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) warnt vor dem Verzehr von zwölf Schnittkäsesorten des österreichischen Herstellers.
Zwölf Schnittkäsesorten betroffen
Das deutsche Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) warnt vor dem Verzehr von zwölf Schnittkäsesorten. Wie verschiedene Medien berichten, wurden in Proben des österreichischen Herstellers „Käserei Pötzelsberger“ Kontaminierungen mit Listerien festgestellt. Das Unternehmen muss wegen der Verunreinigung mit „Listeria monocytogenes“ zwölf Käsesorten zurückrufen. Folgende Produkte, die laut dem BVL nicht zum Verzehr geeignet sind, sind betroffen: Bauernkäse, Bauernkäse mit Pfeffer, Magerkäse, Magerkäse mit Pfeffer, Alpenperle, Kürbisperle, Dorfkäse, Dorfkäse Pikant, Magdalenenkäse, Heublumenkäse, Kräuterhexenkas und Bergkäse.
„Produkte sind nicht zum Verzehr geeignet“
Das BVL teilt auf der Internetseite www.lebensmittelwarnung.de mit, das folgende Mindesthaltbarkeitsdaten betroffen sind: 17.2 – 12.3.2015 (Bauernkäse, Bauernkäse mit Pfeffer, Dorfkäse Pikant, Magdalenenkäse, Heublumenkäse, Kräuterhexenkas), 24.2 – 19.3.2015 (Magerkäse, Magerkäse mit Pfeffer, Alpenperle, Kürbisperle) sowie 27.2 – 22.3.2015 (Bergkäse). Zudem wird auf der Website mitgeteilt: „Diese Produkte sind nicht zum Verzehr geeignet und können von den Konsumenten zurückgegeben werden. Den Kaufpreis bekommen Kunden selbstverständlich auch ohne Kaufbeleg rückerstattet. Die Käserei Pötzelsberger kommt ihrer Eigenverantwortung gemäß den lebensmittelrechtlichen Bestimmungen nach und hat daher einen Rückruf der Produkte veranlasst. Diese Warnung besagt nicht, dass die Gefährdung durch die Käserei Pötzelsberger verursacht wurde.“
Käse auch nach Deutschland verkauft
Wie „Focus Online“ schreibt, würden laut einem Sprecher der „Käserei Pötzelsberger“ jeden Monat ein paar hundert Kilogramm Käse an einen Großhändler in Deutschland verkauft. „Wie genau es zu der Listerien-Belastung kam, ist bisher noch nicht klar“, so der Sprecher. Über Listerien in Lebensmitteln wird immer wieder berichtet. So wurden etwa im vergangenen März von einem baden-württembergischen Produzenten verschiedene, insbesondere, Weichkäsesorten zurückgerufen. Wenn die Bakterien in der Nahrung festgestellt wurden, handelte es sich dabei neben Käse meist um Wurst, Fleisch oder Fisch.
Menschen aus Risikogruppen sind gefährdet
Unter Umständen können die Bakterien die gefährliche Krankheit Listeriose auslösen. Durch diese Infektionskrankheit, die seit 2001 in Deutschland meldepflichtig ist, sind vor allem Säuglinge, Kleinkinder, ältere und immungeschwächte Menschen wie frisch Operierte, Menschen, die an Diabetes leiden, Krebspatienten oder Aidskranke gefährdet. Experten zufolge können Listerien bei diesen Risikogruppen eine Hirnhautentzündung (Meningitis) oder Blutvergiftung (Sepsis) auslösen. Bei gesunden Erwachsenen verläuft eine Infektion hingegen in der Regel eher harmlos. Meist bleibt es bei leichten Symptomen, die denen einer Grippe ähneln. So kommt es unter anderem zu Fieber, Durchfall, Bauchschmerzen, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen. Die Diagnose einer Listeriose ist oft schwierig, dazwischen Infektion und Erkrankung bis zu zwei Monaten vergehen können. (ad)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.