Gesundheitswarnung wegen Listeriose: Erreger über Schweinefleisch verbreitet
In Andalusien/Spanien sind 150 Menschen an Listeriose erkrankt. Eine Frau ist aufgrund der Listerien-Infektion gestorben. Der gefährliche Erreger wurde vermutlich durch Schweinefleisch-Produkte übertragen. Da auch Touristen betroffen sein könnten, wurde eine internationale Gesundheitswarnung ausgegeben.
In Andalusien im Süden Spaniens gibt es derzeit einen lebensmittelbedingten Krankheitsausbruch, vermutlich verursacht durch mit Bakterien (Listeria monocytogenes) kontaminierten Schweinefleischprodukten, berichtet das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit auf seinem Portal „lebensmittelwarnung.de“. Der Ausbruch hat auch schon ein Todesopfer gefordert.
Auf den Verzehr betroffener Produkte verzichten
Laut Medienberichten kam es in den letzten Wochen in Südspanien zu 150 Listeriose-Erkrankungen. Weitere 500 Verdachtsfälle würden noch untersucht. Wie „tagesschau.de“ berichtet, ist eine 90-jährige Frau in Sevilla an den Folgen einer Listerien-Infektion gestorben.
Die Gesundheitsministerin María Luisa Carcedo erklärte, dass an die Europäische Union und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) internationale Gesundheitswarnungen übermittelt worden seien, weil auch Touristen betroffen sein könnten. Den Angaben zufolge seien die meisten Fälle zwar in der südspanischen Region Andalusien aufgetreten, doch auch in anderen Landesteilen, darunter Madrid, gebe es Verdachtsfälle.
Ausgelöst wurden die Erkrankungen vermutlich durch den kontaminierten Hackbraten „Carne mechada“ der Marke: La mechá. „Alle seit Mai hergestellten Produkte gelten als betroffen, da das Verfallsdatum drei Monate beträgt“, heißt es in einer Mitteilung. Der Vertrieb des Produkts sei auf Spanien beschränkt. Die Bürger werden aufgefordert, keine Produkte dieser Marke zu konsumieren.
Sehr schwere Krankheitsverläufe möglich
Eine Listeriose äußert sich meist innerhalb von 14 Tagen nach Infektion mit Durchfall und Fieber. „Ein erhöhtes Risiko, an einer Listeriose zu erkranken, haben insbesondere ältere Menschen, Personen mit verminderter Immunabwehr (zumeist verursacht durch eine schwere Grunderkrankung wie z. B. Tumore oder durch die längerfristige Einnahme immunsuppressiver Medikamente) sowie Schwangere und Neugeborene“, erläutert das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) auf seiner Webseite.
Vor allem diese Personengruppen können schwerere Krankheitsverläufe mit Blutvergiftung und Hirnhautentzündung entwickeln. Bei Schwangeren kann, sogar ohne Symptome, das ungeborene Kind geschädigt werden. Personen, die das betroffene Lebensmittel gegessen haben und schwere oder anhaltende Symptome entwickeln, sollten ärztliche Hilfe aufsuchen und auf eine mögliche Listerien-Infektion hinweisen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: Warnungsdetails, (Abruf: 24.08.2019), lebensmittelwarnung.de
- tagesschau.de: Gesundheitswarnung wegen Listeriose, (Abruf: 24.08.2019), tagesschau.de
- Agencia Española Seguridad alimentaria y Nutrición: Brote de intoxicación alimentaria causado por Listeria monocitogenes asociado al consumo de carne mechada, (Abruf: 24.08.2019), Agencia Española Seguridad alimentaria y Nutrición
- Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Listeriose: Selten, aber gefährlich für Alte, Schwangere und Personen mit verminderter Immunabwehr, (Abruf: 24.08.2019), Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
Wichtiger Hinweis:
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