Kohlenhydratarme Ernährung erspart einigen Erkrankten die Einnahme von Medikamenten
Ein Typ-2-Diabetes ist eine Stoffwechselkrankheit, bei der das Hormon Insulin schlechter wirkt. Die Folge davon sind dann erhöhte Blutzuckerwerte. Forscher fanden jetzt heraus, dass eine Ernährung ohne viele Kohlenhydrate Betroffenen hilft, ihre Erkrankung besser unter Kontrolle zu halten. Manche Erkrankte brauchen sogar keine Medikamente mehr, um ihren Blutzucker zu regulieren.
Wissenschaftler stellten bei einer Untersuchung fest, dass Menschen, die eine fettarme, kohlenhydratreiche Ernährung aufgaben, zehn Wochen später feststellen konnten, dass ihr Blutzuckerspiegel sank. Aus diesem Grund denken die Mediziner, dass Low-Carb-Diäten ein zuverlässige Methode sein könnten, um Typ-2-Diabetes in Zukunft besser zu kontrollieren. Die Forscher werden die Ergebnisse ihrer Studie beim sogenannten European Obesity Summit in Schweden veröffentlichen.
Regelmäßige Untersuchungen bei Kindern mit Diabetes sind besonders wichtig
Eine Überprüfung von mehr als 80.000 Menschen, die eine fettarme und kohlenhydratreiche Ernährung aufgaben, hat jetzt gezeigt, dass durch diese Ernährungsumstellung nach etwa zehn Wochen der Blutzuckerspiegel sank, berichtet der Telegraph. Dadurch lässt sich eine solche Erkrankung wesentlich besser kontrollieren. Etwa 75 Prozent von älteren Kindern, die an Diabetes erkrankt sind, erhalten keine Untersuchungen, um ihre Erkrankung unter Kontrolle zu halten. Zu diesen Untersuchungen gehören beispielsweise Augenuntersuchungen und Fußuntersuchungen sowie Messungen des Wachstums, des Blutdrucks, der Nierenfunktionen und des Cholesterins. Wenn Kinder im frühen Leben nicht bei der Verwaltung ihrer Krankheit unterstützt werden, steigt für sie die Gefahr von lebensbedrohlichen Komplikationen, warnen die Wissenschaftler laut dem Telegraph.
Vorteile einer Low-Carb Ernährung
Die Teilnehmer der Studie hatten sich an einer Untersuchung beteiligt, in der sie einem sogenannten Low-Carb Ernährungsplan folgten. Bei dieser Art der Ernährung versuchten die Probanden, wenig stärkehaltige Lebensmittel zu konsumieren. Dafür nahmen sie viel Eiweiß und gesunde gesättigte Fette zu sich, wie beispielsweise Olivenöl und Nüsse, erklären die Autoren gegenüber dem Telegraph. Mehr als 80 Prozent aller Probanden gaben an, durch diese Art der Ernährung mindestens zehn Prozent ihres Gewichtes verloren zu haben. Mehr als 70 Prozent der Teilnehmer erlebten nach zehn Wochen Ernährungsumstellung Verbesserungen des Blutzuckers und ein Fünftel erklärte, dass sie keine Medikamente mehr benötigen, um ihren Blutzucker zu regulieren.
Offizielle Ernährungsrichtlinien sollten dringend überarbeitet werden
Inzwischen drängen einige Ärzte auf eine Überholung der aktuellen Ernährungsrichtlinien. Durch die neue Studie sind eindeutige Beweise für die positiven Auswirkungen von einer kohlenhydratarmen Ernährung erbracht worden, sagen die Experten. Bisher halten sich die meisten Patienten an Ernährungspläne, die keine kohlenhydratarme Ernährung unterstützen. Dazu rate auch immer noch Public Health England (PHE) und Diabetes UK, erläutern die Mediziner. Betroffene hielten sich an diese Pläne und bemühten sich Gewicht zu verlieren. Der Blutzucker blieb allerdings trotzdem hoch und so mussten die Erkrankten weiter auf Medikamente zurückgreifen, fügen die Autoren gegenüber dem Telegraph hinzu.
Alleine in Großbritannien sind über 2,7 Millionen Menschen an Typ-2-Diabetes erkrankt
Alleine in Großbritannien leiden über 2,7 Millionen Menschen unter Typ-2-Diabetes. Diese Erkrankung ist eng mit der Fettleibigkeit verbunden. Von etwa 750.000 Menschen wird angenommen, dass sie bereits noch nicht diagnostizierte Symptome der Erkrankung aufweisen, berichten die Experten. Eine Umstellung der Ernährung könnte wahrscheinlich vielen von den betroffenen Menschen helfen, besser mit ihrer Erkrankung umzugehen und ihren Blutzucker leichter zu kontrollieren. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
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