Medikament gegen Osteoporose verhindert Haarausfall
Viele Männer haben Probleme mit der Fülle ihrer Haare. Wenn Sie zu den Männern gehören, welche frühzeitig die Haare verloren haben und unter Kahlheit leiden, dann könnte es jetzt eine erfreuliche Nachricht für Sie geben: Forscher haben herausgefunden, dass ein Medikament gegen brüchige Knochen eine solche Kahlheit komplett heilen könnte.
Die Wissenschaftler von der University of Manchester stellten bei ihrer aktuellen Untersuchung fest, dass ein Medikament gegen Osteoporose das Haarwachstum in Follikeln stimuliert, was in Zukunft vielleicht Möglichkeiten zur Regeneration der Kopfbehaarung eröffnet. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Public Library of Science Biology“.
Männer geben viel Geld aus um die Bildung einer Glatze zu verhindern
Viele Männer haben im Alter Probleme mit der Fülle ihrer Haare. Irgendwann fallen die ersten Haare aus und nach einigen Jahren kann es sein, dass sich bei Betroffenen eine Glatze gebildet hat. Im Bezug auf ihre Haare sind die meisten Männer allerdings recht eitel. Also werden Mittel und Wege gesucht, um kahle Stellen nachwachsen zu lassen oder einen voranschreitenden Haarausfall aufzuhalten. Viele Männer lassen sich solche Mittel einiges an Geld kosten, die Wirksamkeit lässt aber meist zu wünschen übrig.
WAY-316606 stimuliert Haarwachstum
Ein Medikament gegen spröde Knochen könnte die Probleme mit der Kahlheit in Zukunft vielleicht beenden. Das Medikament gegen Osteoporose stimulierte während Laborexperimenten das Haarwachstum in Follikeln. Dies legt nahe, dass dieses Mittel zur Behandlung von Haarausfall verwendet werden könnte, so die Mediziner. Die Verbindung mit der Bezeichnung WAY-316606 greife ein Protein an, welches das Haarwachstum einschränkt. Diese Entdeckung muss allerdings noch in weiteren klinischen Studien überprüft werden.
Ende der Kahlheit in Sicht?
Die Tatsache, dass dieses neue Mittel, welches bisher niemals in einem Haarausfallkontext in Betracht gezogen wurde, das Wachstum von menschlichem Haar fördert, ist wegen seines großen Potentials sehr aufregend, erklärt der Studienautor Dr. Nathan Hawkshaw von der University of Manchester. Dies könnte eines Tages dazu führen, dass Menschen mit Kahlheit von diesem Medikament profitieren.
Weitere Forschung ist nötig
Natürlich sind vorher noch weitere klinische Studien erforderlich, um genau feststellen zu können, ob dieses Medikament oder ähnliche Verbindungen auch wirklich effektiv und sicher für Patienten mit Haarausfall sind, sagen die Wissenschaftler.
Welche Optionen gibt es bei Glatzenbildung?
Es gibt bereits zwei Medikamente, um den Haarausfall bei Männern zu behandeln. Aber sowohl Minoxidil als auch Finasterid haben Nebenwirkungen und können zusätzlich zu enttäuschenden Ergebnissen führen, erklären die Autoren. Eine andere Option für kahlköpfige Männer bilde eine teure Operation, bei der dann Haare transplantiert werden
Experten testeten auch Mittel gegen Organabstoßung
Die Mediziner betrachteten bei ihrer Studie auch ungewöhnliche Möglichkeiten zur Wachstumsförderung von Haaren. Die Forscher untersuchten zuerst Cyclosporin A, welches dazu verwendet wurde, die Organabstoßung bei Transplantationspatienten zu verhindern. Eine der Nebenwirkungen des Medikaments ist ein unerwünschtes Haarwachstum. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass weitere Nebenwirkungen das Mittel ungeeignet für die Behandlung des Haarausfalls machen.
WAY-316606 funktionierte besser als andere Mittel
Es wurden für die Studie die gespendeten Follikel aus Haartransplantationen von mehr als 40 Patienten verschiedenen Tests unterzogen. Diese Follikel wurden sechs Tage lang mit dem Wirkstoff gegen brüchige Knochen behandelt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Follikel schnell in eine aktive Haarwachstumsphase übergingen. Auch fanden die Experten heraus, dass WAY-316606 besser als andere Mittel funktioniert. Vielleicht werden die neuen Erkenntnisse dazu führen, dass in Zukunft Betroffene nicht mehr unter ihrer Kahlheit leiden müssen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.