Stiftung Warentest nimmt 16 Deos für Männer unter die Lupe
Unangenehmer Schweißgeruch und durchgeschwitzte T-Shirts gelten heute wohl für kaum jemanden noch als „männlich“. Daher gehört Deodorant mittlerweile auch bei Männern ebenso wie die Zahnbürste und das Duschgel zur ganz normalen „Ausrüstung“ im Badezimmer. Doch was die Roller und Sprays in der Werbung versprechen, halten sie im Alltag häufig nicht ein. Die Stiftung Warentest hat 16 Männer-Deos untersucht und kam zu dem Ergebnis, dass nur sieben der Produkte wirklich empfehlenswert sind.
Werbung verspricht zuverlässigen Dauer-Schutz
Ob für Männer oder Frauen: Deos sind eine praktische Erfindung, denn sie helfen gegen Schweißgeruch und unangenehme dunkle Flecken unter den Achseln. Doch gerade Deodorants für Männer versprechen in der Werbung oft einen extra zuverlässigen Schutz gegen Schweißflecken und einen langanhaltenden verführerischen Duft. Doch das sieht in der Realität teilweise ganz anders aus. Denn wie die Stiftung Warentest berichtet, erreichen einige Produkte bei genauerem Hinsehen keine gute Note.
Aluminiumverbindungen in Kosmetika gelten als umstritten
Die Stiftung hatte insgesamt 16 Produkte für Männer untersucht. Bei acht davon handelte es sich um „normale“ Deodorants, bei der anderen Hälfte um so genannte „Antitranspirantien“, welche die Aktivität der Schweißdrüsen mittels Stoffen wie Aluminiumchlorid reduzieren und dadurch die Schweißmenge verringern. Kritiker warnen schon seit Längerem vor einem Gesundheitsrisiko durch Aluminium in Deos, da dieses immer wieder Verdacht steht, z.B. das Nervensystem schädigen oder eine krebserzeugende Wirkung haben zu können.
Klassische Marken-Sprays schneiden am besten ab
Die Tester überprüften, wie gut die Produkte in Hinblick auf Schweißgeruch und Schweißmenge wirkten und nahmen zudem die Inhaltsstoffe genau unter die Lupe. Jedes Mittel wurde dabei von je 20 männlichen Probanden 14 Tage lang unter Kontrolle des Prüfinstituts verwendet. Das Ergebnis: Immerhin sieben Mal konnten die Experten die Note „gut“ vergeben, fünf mal davon an die Antitranspirantien. Den Testsieger stellte hier das „Nivea Men Dry Impact Plus“, dicht gefolgt von den Discounter-Produkten von Lidl und Aldi. Das Antitraspirant von „L’Oréal“ erreichte in dieser Gruppe hingegen nur ein „Ausreichend“, denn es zeigte kaum Wirkung und konnte die Schweißbildung nur eingeschränkt aufhalten.
Bei den herkömmlichen Deos ohne Aluminiumsalze bekamen das „Axe Dark Temptation Deodorant Bodyspray“ sowie das „Nivea Men Fresh Active“ ein „Gut“ von den Testern, am schlechtesten schnitt das „Deo-Spray Bio Ginkgo & Coffein“ von Logona ab. Auch das relativ teure Apotheken-Produkt von „Vichy“ erreichte nur eine „befriedigende“ Bewertung.
Achselsprays mit Aluminiumsalzen nicht auf verletzter Haut anwenden
Um sich zuverlässig vor Schweiß und Körpergeruch zu schützen, empfiehlt es sich, die Achsel vor der Verwendung eines Deos gründlich zu waschen und abzutrocknen. Denn auf sauberer Haut wirken die Produkte am besten, so die Stiftung Warentest. Damit es nicht zu Hautreizungen kommt, sollten Aluminiumhaltige Sprays zudem nicht auf frisch rasierte oder verletzte Haut gesprüht werden. Wer dennoch nicht auf eine glatte Haut verzichten und weiterhin die schweißregulierenden Sprays verwenden möchte, rasiert sich am besten abends vor dem Schlafen gehen. Dann kann sich die Haut über Nacht regenerieren und reagiert weniger empfindlich auf die Inhaltsstoffe. Um Achselsprays ohne Aluminiumsalze zu identifizieren, hilft laut der Stiftung ein Blick in die Liste der Inhaltsstoffe. Denn hier müssen sämtliche Aluminiumverbindungen wie Aluminumchlorhydrat oder Aluminiumsesquichlorhydrat aufgeführt sein. (nr)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.