Männer leiden bei Infekten mehr als Frauen
09.01.2012
Männer werden von Frauen oftmals aufgrund ihres Leidensdrucks während eine Krankheit belächelt. Britische Forscher der Queen Mary University in London fanden nun in einer Studie kürzlich heraus, warum Männer wehleidiger sind als Frauen. Hauptgrund für die unterschiedliche Leidensfähigkeit ist ein verschieden ausgebildetes Immunsystem.
Biologisch begründete Wehleidigkeit
Britische Wissenschaftler fanden heraus, dass das männliche Immunsystem im Gegensatz zum weiblichen langsamer und weniger effizient auf Infektionskrankheiten reagiert. Dies sei der Grund dafür, dass Krankheiten bei Männern immer gravierender verliefen als bei Frauen, heißt es in dem Studienergebnis. Dementsprechend würden sich Männer auch kränker fühlen, als Frauen.
In der Studie wurden Reaktionen des Immunsystems unter anderem auf Bakterien im Darm und in der Lunge untersucht. Die Forscher konnten dabei nachweisen, dass im weiblichen Organismus viel mehr weiße Blutkörperchen, die eine entscheidene Rolle bei der Immunabwehr spielen, zu finden waren. Die Ergebnisse wurden zwar bei der Untersuchung von Mäusen erzielt, seien jedoch laut Forscher ohne weiteres auf den Menschen übertragbar.
Männer schlucken häufiger Pillen
Laut Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK) unterscheiden sich Männer und Frauen auch in der Frequentierung der Arztbesuche. Während Frauen häufiger zum Hausarzt gehen, ziehen Männer symptom-lindernde Mittel aus der Hausapotheke vor. Insgesamt sei der Arzneimittelkonsum insbesondere bei Männern stark angestiegen. Die TK berichtet weiter, dass Männer durchschnittlich an 184 Tagen des Jahres 2010 zu Arzneimitteln gegriffen hätten. Etwa die Hälfte der Fälle bezog sich auf die Einnahme von Herz-Kreislauf-Arzneien, wie Betablocker.
Die Hauptursachen für Kranschreibungen der Männer seien laut Gesundheitsreport Rückenschmerzen, Erkrankungen der Atemwege und Herz-Kreislauf-Beschwerden wie Bluthochdruck und Herzinfarkt. Als Auslöser der Krankheiten gab die TK Rauchen, zu viel Stress, mangelnde Bewegung und eine ungesunde Ernährungs- und Lebensweise an. (ag)
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