Männer könnten durch Vorliebe für jüngere Partnerinnen die Menopause verursacht haben
14.06.2013
Durch die Wahl jüngerer Partnerinnen könnten Männer die Menopause älterer Frauen begünstigt haben. Das ergab eine Computersimulation von kanadischen Wissenschaftlern. Demnach hat die Bevorzugung jüngerer Gefährtinnen dazu geführt, dass ältere Frauen immer weniger Möglichkeiten hatten sich fortzupflanzen. Den Forschern zufolge soll das im Laufe der Zeit die Entstehung von Mutationen begünstigt haben, die die Fruchtbarkeit mindern.
Vorliebe von Männern für jüngere Frauen soll Mutationen für Menopause begünstigt haben
Sowohl der Ursprung als auch die Entwicklung der Menopause, also der Zeitpunkt der letzten Menstruation der Frau, sind bislang gut gehütete Geheimnisse. Zwar haben Wissenschaftler unterschiedliche Theorien zur Entstehung der Unfruchtbarkeit älterer Frauen aufgestellt, eine befriedigende Erklärung für das Phänomen gab bislang jedoch keine. So nehmen einige Wissenschaftler an, dass ältere Frauen unfruchtbar werden, um beim Aufziehen der Enkelkinder zu helfen. Dadurch soll ihre Gesamtfitness und damit die Weitergabe des eigenen Erbgutes gestärkt werden.
Angaben der kanadischen Forscher zufolge entkräften ihre Ergebnisse jedoch viele der Theorien. „Unser Modell zeigt zum ersten Mal, dass weder die Annahme von bereits bestehender verminderter Fruchtbarkeit bei älteren Frauen, noch die Vorteile durch die Aufgabe von älteren, unfruchtbaren Frauen, junge Frauen bei der Kindererziehung zu unterstützen, notwendig sind, um den Ursprung der Menopause zu erklären“, schreiben die Forscher.
Computersimulation erklärt Entstehung der Menopause
Richard A. Morton, Jonathan R. Stone und Rama S. Singh vom Department of Biology der McMaster University in Hamilton, Kanada entwickelten ein Computersimulationsmodell, mit dem sie einen Zusammenhang zwischen der Bevorzugung jüngerer Partnerinnen von Männern und der Menopause älterer Frauen herstellten. „Wir entwickelten und verwendeten ein Rechenmodell und eine Computersimulation, um zu zeigen, dass die Vorliebe für jüngere Frauen beim männlichen Paarungsverhalten des Menschen zur Anhäufung von Mutationen geführt haben könnte, die für die weibliche Fruchtbarkeit schädlich sind und so die Menopause verursacht haben“, schreiben die Forscher im Journal „PLOS Computational Biology". Aufgrund der Bevorzugung jüngerer Partnerinnen hätten ältere Frauen immer schlechtere Chancen, sich fortzupflanzen. Im Laufe der Zeit sei es dann zur Entwicklung der Mutationen gekommen, die zur Unfruchtbarkeit führten.
Bei der Computersimulation zeigte sich, dass immer dann vermehrt frauenspezifische unfruchtbar machende Mutationen auftraten, wenn die Männer bevorzugt jüngere Frauen wählten. In der Folge sank die Fruchtbarkeit der Frauen und die Menopause trat auf. Wie die Forscher berichten, hätte die Entwicklung auch anders verlaufen können: "Hätten die Frauen bevorzugt jüngere Männer gewählt, wäre die Männer im Alter unfruchtbar geworden".
Fast alle Lebewesen außer Menschen sterben nach der Menopause
Die Menopause tritt bei Frauen meist um das 50. Lebensjahr herum auf, wenn die Frau die Wechseljahre erreicht. Sie kennzeichnet den Zeitpunkt der letzten spontanen Menstruation. Aufgrund der Umstellung des Hormonhaushalts sinkt in dieser Zeit beispielsweise der Östrogenspiegel deutlich ab.
Im Tierreich bedeutet das Eintreten der Unfruchtbarkeit bei fast allen Tieren ihren Tod. Nur Menschen, Wale sowie in Gefangenschaft gehaltene Schimpansen lebten auch nach ihrer reproduktiven Lebensphase weiter, berichten die Forscher. (ag)
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