Nach Hygiene-Skandal bei Müller-Brot: Prozess gegen Ex-Chefs startet
Vor rund vier Jahren ging die Großbäckerei Müller-Brot im bayerischen Neufahrn an einem Lebensmittelskandal zugrunde. Schaben, Mehlwürmer und Mäusekot waren damals in den Produktionsstätten festgestellt worden. Drei frühere Chefs des inzwischen insolventen Unternehmens müssen sich nun vor Gericht verantworten.
Lebensmittel nicht zum Verzehr geeignet
Fast vier Jahre nach dem Skandal um Hygienemängel und der Pleite der Großbäckerei Müller-Brot im Münchner Vorort Neufahrn hat der Prozess gegen drei Ex-Manager begonnen. Ihnen wird vorgeworfen, in mehreren Fällen große Mengen von Lebensmittel in den Handel gebracht zu haben, die nicht zum Verzehr geeignet waren. Einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa zufolge stehen die ehemaligen Geschäftsführer, darunter auch der frühere Haupteigentümer Klaus Ostendorf, seit Montag zudem wegen Insolvenzverschleppung und Betrugs vor dem Landgericht Landshut.
Bäckerei meldete Insolvenz an
Anfang 2012 war die Produktion in der Firma vom Landratsamt Freising gestoppt worden, nachdem Mäusedreck und Kakerlaken trotz Reinigungsarbeiten nicht beseitigt werden konnten. Nur zwei Wochen später meldete Ostendorf Insolvenz an. Das Verfahren gegen einen damaligen Betriebsleiter, den Produktionsleiter und der Leiterin des Qualitätsmanagements des Unternehmens war zuvor bereits wegen Geringfügigkeit eingestellt worden. Die Tochter des Gründers von Müller-Brot, Evi Müller, hatte gemeinsam mit der Münchner Bäckerei Höflinger einen Großteil der Filialen von Müller-Brot übernommen.
Hygienemängel in der Lebensmittelproduktion
Der Ekelskandal sorgte damals wochenlang für Schlagzeilen. Dass es bei Lebensmittelproduzenten zu Hygienemängeln kommt, ist aber wahrlich keine Seltenheit. In einem früheren Verbraucherschutzbericht aus Niedersachsen wurde zum Beispiel berichtet, dass eine Bäckerei im Großraum Hannover wegen Kakerlaken für mehrere Tage geschlossen werden musste, da sich der Inhaber nicht einsichtig gezeigt habe. Neben unhygienischen Verhältnissen in der Herstellung wurden unter anderem auch schlampig deklarierte Lebensmittel bemängelt.
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