Frühwarnzeichen für Magnesiummangel und Gegenmaßnahmen
Magnesium ist ein essenzielles Mineral, der Körper kann es also nicht selbst herstellen und muss es über die Nahrung aufnehmen. Der Mineralstoff ist wichtig für den Muskel-, Nerven- und Knochenstoffwechsel. Doch viele Menschen bekommen zu wenig von dem wichtigen Nährstoff. Das kann gefährlich werden. Ein Experte erklärt, an welchen Anzeichen ein Magnesiummangel erkannt und wie die Mineralzufuhr erhöht werden kann.
Niedrige Magnesiumspiegel und Magnesiummangel sind weit verbreitet. Manche Menschen bemerken ein solches Defizit kaum, bei anderen kann es schwerwiegende Auswirkungen auf ihr Wohlbefinden haben. Bleibt das Problem unbehandelt, drohen gesundheitliche Konsequenzen. Dr. Naoki Umeda, ein Spezialist für integrative Medizin, erklärt in einem Beitrag der Cleveland Clinic (USA), auf welche Frühwarnzeichen geachtet werden sollte und was dagegen unternommen werden kann.
Warum brauchen wir Magnesium?
Wie die US-amerikanischen National Institutes of Health (NIH) schreiben, braucht der Körper Magnesium für eine ganze Reihe von Aufgaben, die uns gesund halten, wie zum Beispiel für die Regulierung des Blutdrucks und des Blutzuckers, die Produktion von Protein, Knochenmasse und DNA, die Muskel- und die Nervenfunktion.
Sicherzustellen, dass der Körper genug Magnesium bekommt, hilft nicht nur, eine gute Gesundheit zu erhalten, „sondern es kann Ihnen auch helfen, mit Stress, Migräne oder Muskelschmerzen umzugehen“, sagt Dr. Umeda.
Anzeichen eines Magnesiummangels
Viele Menschen leben mit Magnesiumspiegeln, die unter den empfohlenen Werten liegen. Aber die NIH betonen auch, dass es nicht so häufig vorkommt, dass Symptome mit einem unzureichenden Magnesiumspiegel auftreten. Sie haben also möglicherweise niedrige Magnesiumwerte und merken es nicht einmal.
„Magnesiummangel kann schwer zu diagnostizieren sein, teilweise weil viele der anfänglichen Symptome auf eine Vielzahl anderer Gesundheitsprobleme hindeuten könnten“, erklärt Dr. Umeda. „Und manche Menschen haben möglicherweise überhaupt keine Symptome.“ Einige der ersten Anzeichen eines Magnesiummangels können sein:
- Müdigkeit
- Erschöpfung
- Appetitlosigkeit
- Muskelkrämpfe
- Brechreiz
- Steifheit
- Schwäche
Bleibt ein Magnesiummangel unbehandelt, kann dieser schlimmer werden und folgende Probleme mit sich bringen:
- abnorme Herzrhythmen
- Taubheitsgefühle und Kribbeln in den Gliedern
- Persönlichkeitsveränderungen
- Krampfanfälle
Es ist wichtig, mit einer Ärztin oder einem Arzt zu sprechen, wenn Sie Anzeichen eines Magnesiummangels bemerken. Sie können einen Bluttest durchführen oder Ihren Kalzium- und Kaliumspiegel überprüfen lassen, um das Problem zu lokalisieren.
Wer ist am stärksten gefährdet?
Bestimmte Medikamente und Erkrankungen können Sie einem höheren Risiko für Magnesiummangel aussetzen. Laut den NIH sind Personen, die mit folgenden Gesundheitsproblemen leben, gefährdeter:
- Magen-Darm-Erkrankungen (wie Morbus Crohn oder Zöliakie)
- Typ-2-Diabetes
- Alkoholkonsumstörung
Menschen über 60 haben auch eher einen niedrigen Magnesiumspiegel. Wenn unser Körper altert, ist er weniger in der Lage, Magnesium aufzunehmen. Bestimmte Medikamente können Ihren Körper auch davon abhalten, Magnesium aufzunehmen.
So erhöhen Sie Ihre Magnesiumzufuhr
Wie auf dem öffentlichen Gesundheitsportal Österreichs „Gesundheit.gv.at“ erklärt wird, liegt die empfohlene Magnesiumzufuhr für Erwachsene (25 bis 51 Jahre) pro Tag bei 300 mg (Frauen) und 350 mg (Männer).
Eine höhere empfohlene Zufuhr liegt bei Jugendlichen (15 bis 19 Jahre) sowie jungen Erwachsenen (19 bis 25 Jahre) vor: Sie benötigen täglich 400 mg Magnesium. Schwangeren werden täglich 310 mg und stillenden Frauen 390 mg Magnesium pro Tag empfohlen.
Ernährung
Die Aufnahme von mehr Magnesium über Ihre Ernährung ist ein guter erster Schritt, um die Symptome eines Magnesiummangels zu überwinden. Zu den Lebensmitteln mit hohem Magnesiumgehalt gehören unter anderem:
Nahrungsergänzungsmittel
Die Erhöhung der Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen sollte immer mit einem „Food-First“-Ansatz beginnen. Wenn Ihre Ernährung allein nicht ausreicht, kann ein Magnesiumpräparat helfen.
Dr. Umeda weist darauf hin, dass vor der Einnahme von einem Nahrungsergänzungsmittel ärztlicher Rat eingeholt werden sollte.
Von den inzwischen auf dem Markt erhältlichen Sprays, Ölen und Gelen rät er ab. „Es gibt nicht genügend Beweise dafür, dass topische Sprays dem Körper Magnesium effektiv zuführen“, so der Experte. „Es ist besser, sich an magnesiumreiche Lebensmittel zu halten oder rezeptfreie Nahrungsergänzungsmittel zu verwenden.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: Signs You May Have a Magnesium Deficiency, (Abruf: 26.10.2022), Cleveland Clinic
- National Institutes of Health: Magnesium, (Abruf: 26.10.2022), National Institutes of Health
- Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs „Gesundheit.gv.at“: Magnesium, (Abruf: 26.10.2022), Gesundheit.gv.at
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.