Magnesium ist wichtig für die Herzgesundheit
Niedrige Magnesiumspiegel sowie Magnesiummangel sind weit verbreitet. Manche Menschen bemerken ein solches Defizit kaum, bei anderen kann es schwerwiegende Auswirkungen haben. Wenn das Problem unbehandelt bleibt, drohen gesundheitliche Konsequenzen wie Herzprobleme.
„Magnesium ist ein Elektrolyt, das hilft, Ihre Herzfrequenz zu regulieren“, erklärt die Kardiologin Dr. Tamanna Singh in einem Beitrag der Cleveland Clinic (USA). „Wenn Sie einen Elektrolytmangel haben, kann dies Ihr Herz beschleunigen“ und zu Herzklopfen führen. Die Medizinerin erläutert die Rolle von Magnesium für die Herzgesundheit und wie Sie mehr Magnesium in Ihre Ernährung aufnehmen können.
Wie Magnesium Ihrem Herzen gut tut
Magnesium reguliert die Funktion unseres Herzens. Der Mineralstoff sorgt für die Entspannung des Herzmuskels. Darüber hinaus ist er für die reibungslose Weiterleitung von Nervenimpulsen verantwortlich.
Wenn Magnesium nicht in ausreichender Menge im Körper vorhanden ist, kann der Herzmuskel nach einer Erregung nicht wieder entspannt werden. Die Folgen sind verschiedenartige Herzrhythmusstörungen wie Herzstolpern, völlig unregelmäßiger Herzrhythmus oder schneller Herzschlag.
Der Mineralstoff wirkt sich auch positiv auf den Blutdruck aus, weil er die Ausschüttung des Stresshormons Adrenalin senkt, welches für einen Blutdruckanstieg sorgt.
Auch wichtig für die Muskeln und Nerven
Neben der Bedeutung für die Herzgesundheit ist Magnesium für eine Reihe von Prozessen in Ihrem Körper wichtig, wie zum Beispiel für die Regulierung des Blutzuckers, die Bildung von Protein, Knochen und DNA und für die Muskeln und das Nervensystem.
Empfohlene Zufuhr
Wie auf dem öffentlichen Gesundheitsportal Österreichs „Gesundheit.gv.at“ beschrieben wird, liegt die empfohlene Magnesiumzufuhr für Erwachsene (25 bis 51 Jahre) pro Tag bei 300 mg (Frauen) und 350 mg (Männer).
Eine höhere empfohlene Zufuhr gibt es für Jugendliche (15 bis 19 Jahre) sowie junge Erwachsene (19 bis 25 Jahre): Sie benötigen täglich 400 mg Magnesium. Schwangeren werden täglich 310 mg und stillenden Frauen 390 mg Magnesium täglich empfohlen.
Hinweise auf unzureichenden Magnesiumspiegel
Neben Herzklopfen können Menschen mit unzureichendem Magnesiumspiegel auch andere Symptome bemerken, wie Erschöpfung, Appetitverlust, Muskelkrämpfe, Brechreiz, Schwäche oder Steifheit. Manche haben aber auch keine Symptome.
Wie den Bedarf decken?
Das Wichtigste zuerst: Es ist immer am besten, mit einem Arzt oder einer Ärztin zu sprechen, bevor Sie große Änderungen an Ihrer Ernährung vornehmen oder ein neues Nahrungsergänzungsmittel beginnen. Wenn Sie vermuten, dass Sie einen Magnesiummangel haben, kann ein einfacher Bluttest feststellen, ob die Zufuhr von mehr Magnesium für Sie richtig ist.
Wenn Sie einen niedrigen Magnesiumspiegel haben, kann ein Magnesiumpräparat schnell und einfach sein, aber das Einnehmen von Nahrungsergänzungsmitteln ist nicht immer die beste Antwort, warnt Dr. Singh.
„Oft ist es in Ihrem eigenen Interesse, die Qualität dessen, was Sie essen, zu ändern und zu versuchen, Nährstoffe über Lebensmittel aufzunehmen, anstatt über Nahrungsergänzungsmittel“, sagt die Kardiologin. „Es gibt viele gängige Lebensmittel, die einen hohen Magnesiumgehalt haben, und sie bieten neben Magnesium auch andere herzgesunde Vorteile.“
Empfohlen werden hier unter anderem Kürbiskerne, Chia-Samen., Mandeln, Spinat, Cashewkerne, Erdnüsse, Sojamilch, schwarze Bohnen, Edamame, Ofenkartoffeln (mit Schale), brauner Reis, fettarmer Joghurt, angereicherte Frühstückscerealien, Haferflocken, Kidneybohnen und Bananen.
Übertreiben Sie es nicht
Ein weiterer Grund, warum Lebensmittel eine zuverlässigere Quelle für Ihren Magnesiumbedarf sind, ist, dass Nahrungsergänzungsmittel es leicht machen, es zu übertreiben.
Die Forschung zeigt, dass wenn Sie zu viel Magnesium in Ihrer Ernährung bekommen, es von Ihren Nieren ausgeschieden wird und Sie mit magnesiumreichem Urin enden. Kein Problem.
Zu hohe Magnesiumspiegel als Folge von Nahrungsergänzungsmitteln oder Medikamenten werden jedoch nicht so leicht aus Ihrem Körper entfernt. Und es kann zu einigen Nebenwirkungen wie Krämpfen, Depression, Durchfall, einer eingeschränkten Nierenfunktion, Lethargie, niedrigem Blutdruck, Muskelschwäche, Übelkeit und Erbrechen kommen.
Wenn Sie und Ihre Ärztin oder Ihr Arzt der Meinung sind, dass ein Magnesiumpräparat die bessere Option für Sie ist, stellen Sie einfach sicher, dass Sie die empfohlene Dosierung nicht überschreiten. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: Why Magnesium May Help Your Heart Palpitations, (Abruf: 06.12.2022), Cleveland Clinic
- Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs „Gesundheit.gv.at“: Magnesium, (Abruf: 06.12.2022), Gesundheit.gv.at
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.