79-Jähriger an Vergiftung durch Zucchini verstorben
Zucchini sind eine besonders beliebte Garten-Gemüsesorte und sie gelten aufgrund der enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Natrium und Eisen als durchaus gesund. Doch hat sich ein 79-Jähriger in Heidenheim offenbar bei dem Verzehr von Zucchini aus seinem Garten vergiftet. Laut Medienberichten ist der Mann nach dem Verzehr eines Auflaufs aus selbstgezogenen Zucchini verstorben. Die Zucchini enthielten demnach Cucurbitacin, dass schwere Lebensmittelvergiftungen verursacht, die schlimmstenfalls tödlich verlaufen.
Der 79-jährigen aus Heidenheim hat sich durch den Verzehr eines Zucchini-Auflaufs schwer vergiftet, berichtet „Focus Online“ unter Berufung auf den Ärztlichen Leiter der zentralen Notaufnahme im Klinikum Heidenheim, Norbert Pfeufer. Die selbstgezogenen Zucchini enthielten offenbar Cucurbitacin, dass normalerweise vor allem in Wild- und Zierürbissen zu finden ist. Auch andere Kürbisgewächse wie Gurken oder Zucchini können das Gift enthalten. In den meisten Arten wurde der Giftstoff allerdings im Zuge der Züchtung eliminiert. Bei Rückmutationen oder Rückkreuzungen entwickeln die Pflanzen jedoch mitunter Cucurbitacin. Schmecken Gurken, Zucchini oder Kürbisgerichte extrem bitter, sollten diese daher nicht verzehrt werden, denn dies kann auf eine Belastung mit dem Giftstoff hinweisen.
Zucchini-Auflauf Ursache der Vergiftung
Nachdem der Mann und seine Frau mit Anzeichen einer schweren Magen-Darm-Infektion im Klinikum Heidenheim aufgenommen wurden, fiel der Verdacht schnell auf den Zucchini-Auflauf, der laut Angaben der Patienten extrem bitter geschmeckt haben soll. Der Mann hatte offenbar deutlich mehr von dem Auflauf verzehrt als seine Frau und sich dabei eine tödliche Vergiftung zugezogen. Bei selbstgezogenen Zucchini kann der Giftstoff Cucurbitacin laut Aussage der Experten durchaus in größeren Mengen vorkommen. Im Kleingärtnerbereich liege das Hauptrisiko, insbesondere wenn die Gärtner mit eigenen Samen jedes Jahr wieder Zucchini hochziehen, wird Pfeufer von „Focus Online“ zitiert. Zudem könnten Pflanzen bei Stress, wie beispielsweise durch langanhaltende Hitze die Gifte produzieren, ergänzt Chemiedirektorin Maria Roth vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart gegenüber dem Nachrichtenportal.
Ermittlungen der Staatsanwaltschaft
Zwischenzeitig wurden aufgrund des ungewöhnlichen Todes des 79-Jährigen auch Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft Ellwangen eingeleitet, so die Mitteilung der „Heidenheimer Zeitung“. Dies entspreche der üblichen Praxis bei allen nicht natürlichen, also nicht auf Krankheit oder Alter zurückzuführende Todesursachen. Es gelte festzustellen, ob der Tod durch fremdes Verschulden herbeigeführt worden ist. In die Ermittlungen sei auch die Lebensmittelüberwachung des Landratsamts eingeschaltet, wobei allerdings nicht gezielt gegen bestimmte Personen ermittelt werde. Proben der Zucchini werden derzeit vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt in Stuttgart untersucht.
Risiken bei selbstgezogenem Gemüse
Der Fall des 79-Jährigen verdeutlicht, dass mit dem Verzehrt vom selbstgezogenem Obst und Gemüse durchaus Risiken verbunden sein können. Diese sollten Hobbygärtner kennen und bei ungewöhnlichem Geschmack ist dringend Vorsicht geboten. In Bezug auf das Cucurbitacin bleibt zudem festzuhalten, dass dieses beim Kochen nicht unschädlich gemacht wird, während andere Giftstoffe wie beispielsweise das Gift Phasin in rohen Gartenbohnen durch Hitze beseitigt werden können. (fp)
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