20-Jähriger ist Englands erster schwangerer Mann
Im April 2013 brachte ein Mann aus Berlin, der als Frau geboren wurde, ein gesundes Kind zur Welt. Auch aus anderen Ländern wurde schon über Fälle berichtet, bei denen der Mann sein Kind ausgetragen hat. Aus England war bislang noch kein entsprechender Fall bekannt geworden. Doch nun ist der erste Mann des Königreichs schwanger.
20-jähriger Mann ist schwanger
Manche Menschen wenden sich bei unerfülltem Kinderwunsch an Fruchtbarkeitskliniken. Hayden Cross aus Großbritannien hat jedoch einen anderen Weg gewählt. Der 20-Jährige hat per Facebook nach einem Samenspender gesucht und ist fündig geworden. Mittlerweile ist er seit über 17 Wochen schwanger. Ungewöhnlich ist aber nicht nur der Weg, der zur Befruchtung geführt hat. Rein juristisch ist Hayden Cross ein Mann.
Samenspender auf Facebook gefunden
Laut Medienberichten wurde Hayden Cross als Frau geboren, hat jedoch die letzten drei Jahre als Mann gelebt und seinen Namen (zuvor: Paige) und sein Geschlecht offiziell geändert. Er begann mit einer Hormonbehandlung, wartete mit der Geschlechtsumwandlung aber noch, um ein Baby bekommen zu können, wie die „Sun“ berichtet.
Die britische Zeitung schreibt auch, wie der Spermaspender gefunden wurde: „Ich traf den Spender auf Facebook, wir plauderten ungefähr drei Tage und dann kam er in die Wohnung“, so Cross.
„Er sagte, er wollte mir nur helfen und und er blieb nicht mit mir in Kontakt, um zu sehen, ob ich schwanger wurde.“ Laut Cross sei er etwa in seinen dreißiger Jahren gewesen. Aber: „Ich habe ihm keine große Aufmerksamkeit geschenkt.“ Aus Kostengründen injizierte er sich das Sperma eigenhändig.
Nach der Geburt soll Geschlechtsumwandlung fortgesetzt werden
Nach der Geburt will er seine Geschlechtsumwandlung fortsetzen. Dann will er auch seine Brüste und Eierstöcke entfernen lassen. Er wird seinen Nachwuchs nicht stillen.
Cross erläuterte zudem, warum die große Medienresonanz positiv sei. Er hoffe demnach, dass seine Geschichte anderen Transgender-Menschen in Großbritannien helfen könne.
„Ich habe genauso ein Recht, ein Baby zu haben wie jeder andere auch“, so der 20-Jährige. „Ich werde ein großartiger Vater sein.“
Diskriminierende Einordnung abgeschafft
Transsexuelle haben es auch in anderen Ländern nicht leicht. Transsexualität wird im internationalen Diagnose-Katalog der Weltgesundheitsorganisation (WHO) derzeit noch als „Störung der Geschlechtsidentität“ eingestuft.
In Dänemark wurde die diskriminierende Einordnung vor kurzem abgeschafft. Es ist das erste Land weltweit, das Transsexualität von der Liste psychischer Erkrankungen gestrichen hat. (ad)
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