Mann von spanischer Ebola Patientin droht mit Klage
21.10.2014
Javier Limón, Ehemann der in Spanien an Ebola erkrankten Pflegehelferin Teresa Romero will der Tiroler Tageszeitung zufolge die spanischen Behörden verklagen. In einem Video, das er der Presse in Madrid zukommen ließ, kündigte er an: „Ich werde vor Gericht beweisen, dass die Bewältigung der Ebola-Krise ein großes Pfuschwerk war.“
Die Pflegehelferin hatte sich mit dem Virus angesteckt, nachdem sie einen mit Ebola infizierten und aus Westafrika ausgeflogenen Missionar behandelt hatte. Inzwischen habe die Frau die Infektion wohl überstanden, bei einem Test wurden einem Sprecher der Expertenkommission der spanischen Regierung zufolge keine Viren mehr festgestellt. Ein weiterer Test soll dies bestätigen. Derweil verkündete ihr Ehemann: „Ich bin sehr froh, dass meine Frau die Krankheit überwunden hat.“ Und, so Javier Limón weiter: „Ich werde meinen letzten Blutstropfen dafür hergeben, ihre Ehre und Würde zu verteidigen.“
Wie das Hamburger Abendblatt berichtet, hatte es zuvor kritische Äußerungen geben, die Pflegehelferin trage eine Mitschuld an ihrer Infektion. Sie wäre beim Ablegen der Schutzkleidung nicht vorsichtig genug gewesen.
Wie die Deutsche Welle (DW) berichtet, sehen das viele Arbeitskräfte aus dem spanischen Gesundheitswesen anders. Sie protestieren seit Tagen für bessere Arbeitsbedingungen und Maßnahmen, die sie bei der Arbeit besser vor einer Infektion mit der Krankheit schützen.
Bislang keine anerkannte Therapie
Laut Hamburger Abendblatt hat die Patientin zur Behandlung Blutserum von Spendern erhalten, die eine Ebola-Infektion überlebt und Antikörper entwickelt hatten. Außerdem soll sie mit verschiedenen experimentellen Medikamenten behandelt worden sein. Die genaue Behandlungsmethode wurde jedoch nicht bekannt gegeben. Bislang gibt es keine anerkannte Behandlungsmethode oder Impfung gegen die Krankheit.
Der Fall war die erste Ebola-Infektion unter Menschen innerhalb Europas. Derzeit sind sowohl die Pflegehelferin als auch ihr Ehemann und weitere 14 Kontaktpersonen der Frau weiter unter Beobachtung. So wollen die Behörden ein erneutes Auftreten der Krankheit unter allen Umständen verhindern. Zudem wurde bekannt, dass die Frau Schäden an ihren Organen davongetragen hat.
Unterdessen hat Florian Westphal, Direktor der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen schwere Vorwürfe gegen die westlichen Nationen und ihre Reaktionen auf die Krise in Afrika erhoben. Zu spät und zu wenig – so ist das Fazit von Florian Westphal laut DW. "Die internationale Staatengemeinschaft war nicht bereit und viel zu lange auch nicht gewillt, unsere Warnungen zu hören," so Westphal weiter. Die Bemühungen würden den Anforderungen nach wie vor nicht gerecht und es müsse viel mehr zur Eindämmung des Virus getan werden. Gleichzeitig müssten die Kranken weiter behandelt werden. (jp)
Bild: Martin Jäger / pixelio.de
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