Map-Report 2012: PKV der Debeka und Deutscher Ring erreichen Bestnoten
21.02.2012
Der aktuelle „map-Report PKV Test 2012“ hat wie in jedem Jahr die Privaten Krankenversicherungen (PKV) nach Leistungen, Bilanzen, Service und Tarifbeiträgen getestet. Auf Platz 1 rangiert erneut wie bei anderen Vergleichen die Debeka Krankenversicherung. Den zweiten Platz holte der Deutsche Ring, der zum ersten Mal an dem Wettbewerb teilnahm. Beide Anbieter konnten die Höchstnote „mmm“ erreichen.
PKV-Map-Report seit 1990
Der map-Report orientiert sich bei seinen Bewertungen nach eigenen Angaben „vorwiegend nach Zahlen und Fakten“ und analysiert dabei unterschiedliche Unternehmen aus den Sektoren Finanzdienstleistungen und Versicherungen. Verbraucher sollen somit eine klar strukturierte Übersicht sowie ein gutes „Vergleichsinstrument über private Krankenversicherungen“ erhalten. Bereits seit 1990 wird der Report jedes Jahr aufs neue erstellt, um Veränderungen und Qualität der angebotenen Leistungen und Bilanzen zu überprüfen.
Leitungen, Beiträge und Tarife ändern sich schnell. Ehemals günstige Angebote entpuppen sich im Nachhinein als echte Kostentreiber. Vor allem für Kleinunternehmer, Angestellte und Mittelständer ist es wichtig, nicht von einem Anstieg der PKV-Beiträge regelrecht überrannt zu werden. Zum Jahreswechsel mussten viele Privatversicherte Beitragserhöhungen von bis zu 60 Prozent hinnehmen. Wer einen Wechsel überlegt oder als Neukunde einsteigen will, sollte sich daher nicht auf die alleinigen Aussagen von Versicherungsmaklern oder Anbietern verlassen, sondern auf Vergleichsanalysen von unabhängiger Seite setzen.
Debeka Krankenversicherung als beste PKV gekürt
Beim aktuellen „map-Report PKV Test 2012“ wurde die Debeka Krankenversicherung als beste PKV gekürt. Mit wenig Abstand und ebenfalls mit der Bestnote „mmm“ rangiert der Deutsche Ring auf Platz 2. Letzterer Anbieter hat zum ersten Mal an dem Rating teilgenommen. Die Debeka lag mit 76,70 Punkten dabei nur knapp vor dem Deutschen Ring mit 72,45 Punkten.
An dem Test nahmen insgesamt 16 von 46 Versicherungsgesellschaften teil. Nicht alle Unternehmen geben ihre sensiblen Daten preis, weshalb die Anzahl der getesteten als relativ gering bezeichnet werden kann. Denn eine schlechte Bewertung kann auch einen Wettbewerbsnachteil für das Versicherungsunternehmen produzieren. Nach Angaben des Vorsitzenden der Testung, Manfred Poweleit, erhöht sich die Anzahl der Teilnehmenden aber stetig. So hatte im vergangenen Jahr auch die große Allianz Krankenversicherung erstmals an dem Vergleich teilgenommen.
Sechs private Krankenversicherungen mit Bestnoten
Sechs Versicherer konnten die Bestnote „mmm“ erzielen. Die Debeka Krankenversicherung erreichte nicht nur beim aktuellen Vergleich Bestnoten. Bei Vergleichsbewertungen der Stiftung Warentest und Ökotest konnte das Versicherungsunternehmen mit seinem Krankenversicherungsangebot ebenfalls gute und sehr gute Ergebnisse erzielen.
Neben den bereits genannten Anbietern „Debaka“ und Deutscher Ring erreichten noch vier weitere Krankenversicherungen die Auszeichnung „hervorragend“ (mmm): Die R+V Krankenversicherungen, Alte Oldenburger Krankenversicherungen, Signal Iduna Krankenversicherungen sowie die DKV. Erstmals auch mit dabei war die Mecklenburgische PKV. Bei der Auswertung konnte das Versicherungsunternehmen immerhin noch ein „Gut“ (mm) erreichen.
Hier die restlichen Plätze des map-Reports vom dritten bis zum zehnten Platz:
– R+V Krankenversicherung mit 72,20 Punkten
– Signal Krankenversicherung mit 71,40 Punkten
– Alter Oldenburger mit 70,35 Punkten
– DKV mit 70,25 Punkten
– HanseMerkur mit 65,35 Punkten
– Nürberger Krankenversicherung mit 63 Punkten
– DEVK mit der 63 Punkten
– Provinzial Krankenversicherung mit 62,45 Punkten
Die letzten Platzierungen werden allerdings aus unbekannten Gründen nicht verzeichnet.
Beitragserhöhungen geringer als vor zwei Jahren
Neben den angebotenen Gesundheitsleistungen und Service wurden auch die beinahe jährlich stattfindenden Beitragserhöhungen genauer unter die Lupe genommen. Nach Meinung der Initiatoren fielen die Beitragssteigerungen etwas geringer aus, als in der Presselandschaft berichtet wurde. Das mag wohl daran liegen, dass bei der Untersuchung nur eine begrenze Zahl von Anbietern teilnahm und nicht die Zahlen von Nicht-Teilnehmern vorlagen. So fielen laut Report die Erhöhungen „deutlich niedriger aus“ als noch vor zwei Jahren. Im Jahre 2010 mussten Beamte durchschnittlich Beitragssteigerungen von 11,14 Euro und Angestellte von 24,85 hinnehmen. Im Jahre 2011 mussten Beamte hingegen im Schnitt 3,24 Euro und Angestellte 7,83 Euro mehr für ihre private Kasse bezahlen.
Nicht nur auf den map-Report verlassen
Aufgrund der zwar steigenden aber dennoch geringen Teilnehmerzahl kann der Report nur eine erste Übersicht verschaffen. Wer daher auf der Suche nach einer passenden Versicherung ist, sollte neben den Verzügen einer gesetzlichen Krankenkasse auch andere Anbieter vergleichen und dazu auch die unabhängigen Testungen der Stiftung Warentest und Ökotest zu Hilfe nehmen. Im Grundsatz sollte bedacht werden, dass nur selten die Möglichkeit existiert, von der Privaten in die Gesetzliche zurück zu wechseln. Vor allem im Alter steigen die Tarife der PKV oft massiv an, weshalb die gesetzlichen Krankenkassen aus heutiger Sicht ebenfalls eine gute Alternative ist. Wer dennoch auf die Private Krankenversicherung setzt, sollte vor einem Vertragsabschluss gut beraten sein. Eine erste Hilfe bieten auch die Verbraucherzentralen.
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Bild: Ronny Richert / pixelio.de
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