Der 92-Jährige Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki wird zu Hause betreut
05.03.2013
Der angesehene Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki (92) leidet nach eigenen Angaben an einer Krebs-Erkrankung. Dies bestätigte Reich-Ranicki am Montagnachmittag der Nachrichtenagentur „dpa“. „Es geht mir nicht sehr gut, ich habe aber keine Schmerzen“, sagte Reich-Ranicki in einem Zeitungsinterview. Seit einiger Zeit wisse er bereits von seiner Krebserkrankung. Er werde zuhause betreut und müsse nicht in einer Klinik behandelt werden. An welchem Krebs er erkrankt sei, teilte Reich-Ranicki nicht mit. Die Bild-Zeitung hatte berichtet, es sei „Prostatakrebs“. Auch diesen Bericht bestätigte er in einem Interview nicht.
Er wurde im Jahre 1920 in Polen geboren. Reich-Ranicki gehört zu den bedeutendsten Literaturkritikern in Deutschland. Zwischen 1973 und 1988 leitete er die Literaturredaktion der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ)“. Bis zum heutigen Tage schreibt Reich-Ranicki für die Zeitung.
Einer größeren Öffentlichkeit wurde er durch die literarischen Sendung „Das Literarische Quartett“ bekannt. Diese Fernsehsendung lief zwischen 1988 und 2001 mit großem Zuschauerzuspruch im Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF).
Ehefrau im Jahre 2011 verstorben
Im Jahre 1999 erschien das autobiografische Buch „Mein Leben“. In diesem berichtet Reich-Ranicki unter anderem seinen Erlebnissen im Warschauer Ghetto während der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten. Im Ghetto heiratete er im Jahre 1942 seine Frau Teofila. Kurz vor der massenhaften Ermordung der Eingesperrten gelang den beiden Eheleuten die Flucht. Im Jahre 2011 verstarb Teofila Reich-Ranicki im Alter von 91 Jahren. Beide Eheleute waren fast 70 Jahre miteinander verheiratet. Sein Sohn ist Professor für Mathematik an der britischen Universität Edinburgh. Reich-Ranicki lebt heute in Frankfurt am Main. (sb)
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