Schwere Masern-Epidemie im Kongo mit über 400 Todesopfern
Der aktuelle Masern-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo hat bereits 428 Todesopfer gefordert und mehr als 30.000 Personen wurden infiziert, so die gemeinsame Mitteilung des afrikanischen Regionalbüros der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Kinderhilfswerks UNICEF. Hauptsächlich betroffen ist die Katanga-Provinz, wo 28.077 Infektionen und 413 Todesfälle zu verzeichnen waren.
Den Angaben der WHO zufolge zeigt sich im Rahmen der aktuellen Masern-Epidemie im Kongo eine ungewöhnlich hohe Todesrate (1,47Prozent), die deutlich über dem sogenannten „Notfall-Schwellenwert“ von einem Prozent liegt. Auch sei die Ausbreitung der Infektionen alarmierend. Zwischen dem Mai und September 2015 habe sich die Zahl der Infizierten verdoppelt. Der aktuelle Ausbruch sei das Ergebnis der niedrigen Durchimpfungsrate. Diese habe die rasche Verbreitung der äußerst ansteckende Viruserkrankung begünstigt, die eine der häufigsten Todesursachen bei Kleinkindern weltweit ist.
Epidemie muss schnell gestoppt werden
„Es ist von entscheidender Bedeutung, diese Epidemie schnell zu stoppen und Leben durch besseres Management, Qualitätsüberwachung und Stärkung der Routineimpfungen zu retten“, betont Dr. Deo Nshimirimana von der WHO. Alle Akteure müssten ihre Anstrengungen zur Bekämpfung der Epidemie intensivieren. Auf längere Sicht sei zwingend sicherzustellen, dass jedes Kind das Recht auf eine kostenlose Masernimpfung hat. Obwohl die Vereinten Nationen bereits bis August 2,4 Millionen Dollar zu Unterstützung des Kampfs gegen die Masern im Kongo bereitgestellt hatten, sind seither jedoch weitere 10.000 Infektionen und mehr als hundert Todesfälle hinzugekommen. (fp)
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