Wissenschaftler untersuchen Einflussfaktoren bei der Schuppenbildung
Jeder Mensch verliert regelmäßig Kopfhautschuppen, die allerdings meist winzig klein und daher kaum zu erkennen sind. Doch treten sie übermäßig stark auf, können sie zu einer echten Qual werden. Sie können starken Juckreiz hervorrufen, außerdem sind die Schuppen auf dunkler Kleidung in Form von feinem weißem „Schnee“ für jeden sofort zu sehen. Chinesische Wissenschaftler haben verschiedene Einfluss-Faktoren auf die Schuppenbildung untersucht und dabei möglicherweise eine Lösung für Betroffene entdeckt. Die Ergebnisse wurden nun im Fachmagazin “Scientific Reports”. veröffentlicht.
Kleine Hornplättchen haben meist keinen Krankheitswert
Schuppen sind meist harmlos und weisen nur in seltenen Fällen auf eine Hautkrankheit wie beispielsweise Neurodermitis oder eine Kleienpilzflechte hin. Dennoch können die kleinen Hornplättchen zu einem echten Problem werden, wenn sie stark ausgeprägt und dadurch für jeden als „Schnee“ auf Schultern und Rücken zu erkennen sind. Chinesische Forscher haben nun jedoch möglicherweise einen Weg gefunden, wie Betroffenen geholfen werden könnte, berichtet die Nachrichtenagentur „dpa“.
Forscher untersuchen Mikroorganismen von der Kopfhaut
Demnach hatten die Forscher um Zhijue Xu von der Shanghai Jiao Tong University im Rahmen einer Studie mit 59 Männern und Frauen untersucht, wie sich verschiedene Einfluss-Faktoren auf die Schuppenbildung auswirken. Die Probanden wurden dabei in zwei Gruppen aufgeteilt: Eine litt unter Schuppen, die andere hatte keine Probleme. Nachdem sich alle Teilnehmer zwei Tage lang nicht die Haare gewaschen hatten, nahmen die Wissenschaftler Wischproben von der Kopfhaut, um Mikroorganismen sowie die Talg- und Wassermenge bestimmen zu können.
Menschen mit starken Schuppen produzieren weniger Talg
Zhijue Xu und sein Team kamen zu einem interessanten Ergebnis: Personen, die weniger Talg produzierten, hatten mehr Schuppen als diejenigen mit aktiveren Talgdrüsen. Zudem zeigte sich, dass sich bei Schuppen-Geplagten zwar weniger Propionibakterien auf der Kopfhaut befanden, dafür aber mehr Staphylokokken. Ein Zusammenhang zwischen Schuppen und Pilzen auf der Kopfhaut ließ sich hingegen nicht ausmachen. Daher sei anzunehmen, dass die Balance zwischen den Bakterien einen Einfluss auf die Ausprägung der Schuppen haben könne: „Wir fanden heraus, dass Schuppen mit den Interaktionen zwischen dem Wirt und den Mikroorganismen auf der menschlichen Kopfhaut verbunden waren“, so die Forscher in ihrem Artikel. Würde nun gezielt gegen die Staphylokokken vorgegangen, könnte das Schuppen-Problem möglicherweise verringert oder sogar ganz beseitigt werden.
Brennnesseln helfen auf natürlichem Wege
Hilfe können auch verschiedene Hausmittel gegen Schuppen bieten. Bei fettigen Schuppen und Kopfjucken kann es beispielsweise sinnvoll sein, mildes Shampoo mit einen Esslöffel Zitronensaft zu vermischen und die Haare damit ganz normal zu waschen. Auch eine Kur aus Brennnesseln hat sich bei Schuppen bewährt. Für diese übergießen Sie eine Handvoll frischer oder getrockneter Brennnesselblätter mit einem halben Liter kochendem Obstessig und lassen das Ganze circa zehn Minuten ziehen. Dann seihen Sie die Blätter ab und massieren die Mischung sanft in die Kopfhaut ein. (nr)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.