Energy-Drinks sind in Verbindung mit Alkohol besonders gefährlich
31.01.2014
Wer mehr als einen halben Liter Energy-Drink am Tag zu sich nimmt, riskiert gesundheitliche Probleme. Das ergab eine Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Demnach kann ein übermäßiger Konsum von Energy-Drinks zu Krämpfen, Herzrhythmusstörungen und Nierenversagen führen. Meist werden die „Aufputscher“ getrunken, um länger wach und leistungsfähig zu sein.
Energy-Drinks sind in Verbindung mit Alkohol, Schlafentzug und körperlicher Belastung besonders gefährlich
In der BfR-Studie „Anlassbezogene Befragung von Hochverzehrern von Energy-Drinks“ wurde das Trinkverhalten bezüglich Energy-Drinks in Diskotheken, bei Musikfestivals, auf Sportveranstaltungen und bei LAN-Partys untersucht. Erstmalig wurden auch die Risiko erhöhenden Faktoren wie Alkohol, Schlafentzug und körperliche Anstrengung in der Untersuchung berücksichtigt. Dabei kamen die Experten zu erschreckenden Ergebnissen. Bereits mehr als ein halber Liter Energy-Drink am Tag kann demnach riskant sein. „In Einzelfällen werden bis zu fünf Liter innerhalb von 24 Stunden getrunken“, berichtet Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident der BfR. „Unerwünschte gesundheitliche Wirkungen von Energy-Drinks sind insbesondere möglich, wenn man sehr viel davon trinkt, sie mit Alkohol vermischt, wenig schläft oder sich körperlich anstrengt.“ Herzrhythmusstörungen, Nierenversagen und Krämpfe können die Folge sein. Vor allem Menschen, die empfindlich auf Koffein reagieren, seien der BfR zufolge gefährdet.
Auf LAN-Parys werden bis zu fünf Liter Energy-Drink innerhalb von 24 Stunden getrunken
Personen, die mehr als einen halben Liter Energy-Drink innerhalb von 24 Stunden trinken, gelten der Studie zufolge als Vieltrinker. 508 dieser „Extremkonsumenten“ befragte das BfR zu ihrem Energy-Drink-Verbrauch in Diskotheken, auf LAN-Partys sowie Sport- und Musikveranstaltungen. Durchschnittlich trinken die Befragten demnach etwa einen Liter gemischt mit Alkohol beim Tanzen in Clubs. Am höchsten ist Angaben der Befragten zu folge aber der Energy-Drink-Konsum auf LAN-Partys, bei denen die Teilnehmer bis 48 Stunden wach bleiben. Bis zu fünf Liter in Kombination mit Alkohol wird dort innerhalb von 24 Stunden teilweise verzehrt. Auf bis zu vier Liter Energy-Drink mit Alkohol gemischt bringen es die Befragten auf Musikfestivals und in Diskotheken. Sogar bei Sportveranstaltungen lag der durchschnittliche Konsum bei mehr als einem Liter.
Wie die die BfR berichtet, sei insbesondere die Kombination von Energy-Drinks und Wodka unter den Befragten weitverbreitet. Das Gesundheitsrisiko bedenken dabei jedoch die wenigsten. Vor allem der Geschmack, die Steigerung der Leistungsfähigkeit und die Wachheit sind den Konsumenten wichtig. Hinweise der Hersteller auf der Verpackungen werden laut der Studie kaum beachtet. Vor allem Männer im Alter von 20 bis 25 Jahren gehören laut BfR zu den Vieltrinkern von Energy-Drinks bei den genannten Anlässen.
Aufputschende Stoffe in Energy-Drinks sind gesundheitsschädlich
Neben Koffein enthalten die „Aufputsch-Getränke“ weitere anregende Stoffe wie Taurin, Inosit und Glucuronolacton in hohen Konzentrationen. Vor allem Koffein kann das Herz-Kreislauf-System negativ beeinflussen. Kinder, Schwangere und Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten grundsätzlich keine Energy-Drinks zu sich nehmen. Die aufputschende Wirkung der Getränke kann zu Herzrasen, Krämpfen und sogar Schlaganfall führen. Darauf hatten Forscher bereits 2012 in der Fachzeitschrift „Pediatrics“ hingewiesen. Demnach enthalten einige Produkte vier- bis fünfmal mehr Koffein als Coca-Cola.
Auch beim Autofahren ist Vorsicht geboten. Die Energy-Drinks können eine Fitness vorgaukeln, die der Konsument jedoch gar nicht hat, und somit über eine Fahruntauglichkeit hinwegtäuschen.
Die BfR setzte sich bereits vor einigen Jahren für Hinweise auf den Verpackungen von Energy-Drinks ein, um insbesondere bestimmte Personengruppen wie Kinder, Schwangere und Stillende sowie Herz-Kreislauf-Kranke auf gesundheitliche Risiken hinzuweisen und vor dem Verzehr zu warnen. Auf EU-Ebene wurden entsprechende Hinweise mittlerweile durchgesetzt. Die BfR rät darüber hinaus zu einer Kennzeichnung, aus der die gesundheitsschädigende Wirkung der Getränke in Verbindung mit Alkohol und körperliche Betätigung hervorgeht. (ag)
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