Matcha-Grüntee zeigt laut einer aktuellen Studie eine vielversprechende Wirkung gegen bestimmte Krebszellen, die auch zu therapeutischen Zwecken genutzt werden könnte. Verantwortlich für die Wirkung sind offenbar die enthaltenen Polyphenole.
Ein Forschungsteam des Institute of Bioscience an der Putra Universität Malaysia hat die Wirkung von Matcha-Grüntee-Extrakt gegen die Zellen von Retinoblastomen (spezieller Augenkrebs) untersucht. Die Ergebnisse sind in dem „Journal of Herbal Medicine“ veröffentlicht.
Ein traditionelles Heilmittel
Die Teepflanze (Camellia sinensis) wird in Südostasien seit Jahrhunderten nicht nur für den Genuss, sondern auch als traditionelles Heilmittel eingesetzt. Der grüne Matcha-Tee ist außerdem ein fester Bestandteil japanischer Teezeremonien und erfreut sich auch hierzulande seit einigen Jahren wachsender Beliebtheit.
Hergestellt wird Matcha aus dem Pulver von gemahlenem Grüntee, der seinerseits mit einem breiten Spektrum positiver Gesundheitseffekte in Zusammenhang gebracht wird. Inwiefern Matcha und die enthaltenen Polyphenole auch gegen Krebszellen wirken können, hat das Forschungsteam in der aktuellen Studie analysiert.
Wirkung gegen Krebszellen
Anhand von menschlichen Retinoblastom-Zelllinien ermittelte das Team die Zytotoxizität, die Auswirkungen auf den Zellzyklus und die Apoptoseinduktion von Matcha-Grüntee-Extrakt. Zudem wurde die Wirkung auf die Genexpression der Krebszellen untersucht.
Die Ergebnisse zeigen, dass Matcha eine hohe zytotoxische Aktivität gegen die Retinoblastomzellen aufweist und den apoptotischen Zelltod auslöst, berichtet das Team. Die chemotherapeutische Wirkung werde dabei über den extrinsischen und intrinsischen Apoptoseweg erreicht.
Weitere Studien erforderlich
Insgesamt spreche vieles dafür, dass Matcha-Grüntee bei der Behandlung von Retinoblastomen als Apoptose-induzierendes Mittel eingesetzt werden kann. Allerdings seien zunächst umfängliche weitere Studien erforderlich, um das chemotherapeutische Potenzial und auch die Sicherheit zu überprüfen, bevor Matcha-Grüntee-Extrakt tatsächlich in der Krebstherapie Anwendung finden kann.
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Nor Hafiza Sayuti, Ammar Akram Kamarudin, Norazalina Saad, Nor Asma Ab. Razak, Norhaizan Mohd Esa: Chemotherapeutic potential of matcha green tea (Camellia sinensis) polyphenols to induce cell-cycle arrest and apoptosis in WERI-Rb-1 retinoblastoma cells; in: Journal of Herbal Medicine (veröffentlicht 30.05.2023), sciencedirect.com
Wichtiger Hinweis:
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