Vorsicht bei der Einnahme von Medikamenten in der Schwangerschaft
Die Einnahme von Medikamenten ist in der Schwangerschaft oft nicht unproblematisch und kann zu unerwünschten Auswirkungen für den Nachwuchs führen. Forscher fanden jetzt heraus, dass schwangere Frauen keine Medikamente gegen Sodbrennen einnehmen sollten. Diese Einnahme führt zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit, dass deren Kinder an Asthma erkranken.
Ein Team von Wissenschaftlern der University of Edinburgh und der University of Tampere in Finnland stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass die Einnahme von Medikamenten gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft die Entwicklung von Asthma bei den Kinder frdert. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Journal of Allergy and Clinical Immunology“.
Überprüfung von Studien führte zu neuer Erkenntnis
Bisher galt die Verwendung von Medikamenten gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft als sicher, weil diese Medikamente angeblich die Entwicklung des Babys nicht beeinflussen. Eine neue Überprüfung früherer Studien hat jetzt allerdings das Gegenteil ergeben. Die Einnahme solcher Medikamente kann bei Neugeborenen zu Asthma führen, sagen die Autoren in ihrer Studie.
In der Schwangerschaft leiden Mütter häufig an Sodbrennen
Sicherlich hatten die meisten Menschen schon mindestens einmal in ihrem Leben Sodbrennen. Das auftretende brennende Gefühl wird dabei durch Magensäure verursacht, welche in die Speiseröhre gelangt. Gerade in der Schwangerschaft tritt dieser Zustand häufig auf, sagen die Wissenschaftler. Der Grund dafür sind hormonelle Veränderungen und Druck auf den Magen durch den sich wachsenden Fötus.
Sodbrennen-Medikamente erhöhen das Asthma-Risiko von Kindern um ein Drittel
Die Forscher überprüften für ihre Untersuchung insgesamt acht vorherige Studien, welche Gesundheitsakten mit mehr als 1,3 Millionen Kindern analysiert hatten. Dabei fanden die Mediziner heraus, dass Kinder von Müttern, welche Medikamente gegen Sodbrennen während der Schwangerschaft eingenommen hatten, ein um mindestens ein Drittel erhöhtes Risiko für die Entstehung von Asthma aufwiesen.
Beratung von schwangeren Frauen mit Sodbrennen wird sich vorerst noch nicht ändern
Die Wissenschaftler erklärten in ihrer Studie aber auch, dass die Beratung von werdenden Müttern über Medikamente gegen Sodbrennen sich nicht auf der Grundlage der neuen Ergebnisse ändern wird. Zuerst seien noch weitere Studien erforderlich.
Mediziner: Studie stellte nur eine Assoziation fest
Professor Aziz Sheikh von der Universität Edinburgh erklärte, dass die Studie eine Assoziation zwischen Asthma bei Kindern und der Verwendung von sogenannten Säure-unterdrückenden Medikamenten bei Müttern während der Schwangerschaft festgestellt hat. Allerdings sei es wichtig zu betonen, dass diese Ergebnisse nicht eindeutig beweisen, dass die Medikamente Asthma bei den Kindern verursacht haben. Aus diesem Grund sei nun weitere Forschung nötig, um diese Verbindung besser zu verstehen, fügt der Autor hinzu.
Weitere Forschung zu diesem Thema erforderlich
Es ist noch unklar, ob Medikamente gegen Sodbrennen selber zur Entwicklung von Asthma bei Kindern führen oder ob es noch einen bisher nicht entdeckten gemeinsamen Faktor gibt, erläutern die Wissenschaftler. Es bedürfe mindestens einer weiteren Untersuchung zu diesem Thema. Asthma ist weltweit verbreitet, alleine in Großbritannien betrifft diese Erkrankung mehr als 5,4 Millionen Menschen, sagen die Experten. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
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