Neue Behandlungsmethoden könnten vielen Patienten mit Typ-1-Diabetes helfen
Viele Menschen mit einer Typ-1-Diabetes-Erkrankung entwickeln weitere gesundheitliche Probleme infolge ihrer Krankheit. Hier suchen Mediziner nach immer neuen Mitteln und Wegen, um Diabetes zu behandeln. Doch können Techniken wie beispielsweise Meditation oder Achtsamkeitsbasierte kognitive Therapien den Betroffenen zuverlässig helfen, besser mit ihrer Erkrankung umzugehen?
Forscher von der University of Aberdeen versuchen derzeit bei einer Untersuchung herauszufinden, ob Meditation bei Typ-1-Diabetes helfen kann, die Erkrankung besser zu kontrollieren. Die Wissenschaftler konnten dabei feststellten, dass Techniken wie Meditation Betroffene tatsächlich dabei unterstützen, besser mit der Erkrankung umzugehen und Ängste und Depressionen hierdurch vermindert werden, berichtet die University of Aberdeen in einer Pressemitteilung zu der laufenden Studie.
Ängste und Depressionen erschweren die Behandlung von Diabetes
Meditation kann Menschen mit Typ-1-Diabetes helfen, besser mit ihrer Krankheit und zusammenhängenden Ängsten und Sorgen umzugehen. Durch solche Techniken wird das emotionale Wohlbefinden der Erkrankten gesteigert, erklären die Experten. Bei der neuen Studie versuchten die Forscher zu erkennen, ob durch Meditationstechniken die Achtsamkeit verbessert und Ängste und Depressionen vermindert werden können. Manche Erkrankte können sich nur sehr schwer mit der Krankheit arrangieren. Sie finden es problematisch mehrmals am Tag ihren Blutzuckerspiegel zu messen und zu regulieren, erläutern die Experten. Eine verbesserte Achtsamkeit wäre daher hilfreich bei der optimalen EInstellung des Blutzuckerspiegels.
Etwa ein Drittel aller Erwachsenen mit Diabetes durchlebt ein erhebliches Maß an Ängsten und Depressionen, wodurch es schwierig wird richtig mit der Erkrankung umzugehen und diese effektiv zu verwalten, berichten die Autoren weiter. Solche Menschen setzen ein hohes Maß an Stresshormonen frei. Zu diesen gehören beispielsweise Adrenalin und Cortisol. Diese bewirken, dass Glukose in unserem Blutkreislauf freigesetzt wird. Durch den Vorgang wird der Glukosespiegel im Blut erhöht. Depressionen zeichnen sich meist durch Müdigkeit und geringe Motivation aus. Durch diese Auswirkungen fällt es Betroffenen schwer, die Zeit und Energie aufzubringen, um komplexe langfristige Erkrankungen wie Diabetes zu verwalten, erklären die Wissenschaftler.
Erkrankten mit Ängsten und Depressionen helfen
Menschen mit Typ-1-Diabetes haben laut Aussage der Forscher immer wieder drei Schlüsselfaktoren ihres Lebens zu balancieren: Kohlenhydrate in der Nahrung treiben den Blutglukosespiegel nach oben, während durch das Ausüben von Tätigkeiten oder eine Injektion von Insulin der Zuckerspiegel gesenkt wird. Verschiedene Lebensmittel enthalten unterschiedliche Mengen an Glucose. Einige Insuline arbeiten auf unterschiedliche Weise, und einige Aktivitäten verbrennen Glucose bei schnelleren Raten. Somit bilde eine Diabetes-Erkrankung einen endlosen, komplexen Balanceakt. Dieser ist schwer zu bewältigen für Erkrankte, die eh schon unter Ängsten oder Depressionen leiden.
Menschen mit Ängsten und Depressionen machen sich oft große Sorgen über Versäumnisse in der Vergangenheit oder um zukünftige Katastrophen im Leben, die wahrscheinlich niemals eintreten werden, sagen die Experten. Eine Achtsamkeitsbasierte Therapie und Meditation helfen dabei, sich auf das „Hier und Jetzt“ zu konzentrieren, erläutert Dr. Keen von der University of Aberdeen. Dadurch werde es Erkrankten erleichtert, sich um ihre wirklichen Probleme zu kümmern und sich auf die Krankheit zu konzentrieren, anstatt sich mit Sorgen und vergangenen Ereignissen zu belasten, fügt Keen hinzu. Eine speziell entwickelte Achtsamkeitsbasierte kognitive Therapie reduziere Ängste und Depressionen bei Menschen mit Diabetes. Die laufende Pilotstudie werde die genaue Wirkung dieser Behandlung bei Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes ergründen, sagen die Wissenschaftler. Die Untersuchung wird über einen Zeitraum von 2 Jahren laufen.(as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.