Eine mediterrane Ernährung verändert die Zusammensetzung der Darmflora und ist mit einer deutlichen Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit und des Gedächtnisses verbunden. Auch die schulischen Leistungen könnten hiervon profitieren.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fahleuten der Tulane University wurde untersucht, wie sich die mediterrane Ernährung im Vergleich zur typischen westlichen Ernährung auf die Darmflora, die Kognition und das Gedächtnis auswirkt. Die Ergebnisse sind in dem Fachjournal „Gut Microbes Reports“ nachzulesen.
Einfluss auf die Darmflora untersucht
Das Team fütterte zwei Gruppen junger Ratten über einen Zeitraum von 14 Wochen entweder mit einer mediterranen oder einer typischen westlichen Ernährung. Das Alter der Tiere entsprach etwa dem eines 18-jährigen Menschen, um die Auswirkungen der Ernährung in einer kritischen Entwicklungsphase zu analysieren.
Bei der Untersuchung der Darmflora zeigte sich, dass die mediterrane Ernährung im Vergleich zur westlichen Ernährung mit einer Zunahme von vier nützlichen Bakterienarten und einer Abnahme von fünf Arten von Bakterien verbunden war.
Ratten, die eine mediterrane Ernährung zu sich nahmen, zeigten zudem eine höhere kognitive Flexibilität und ein besseres Referenz- und Arbeitsgedächtnis im Vergleich zu Tieren, die eine Diät mit hohem Anteil an gesättigten Fetten nach dem Muster der westlichen Ernährung erhielten.
Der Konsum einer mediterranen Ernährung war bei den Ratten darüber hinaus mit besseren Ergebnissen bei Gedächtnis- und Lerntests verbunden, berichtet das Team.
Geringere Dichte von Lipoproteinen
Und am Ende des Studienzeitraums seien bei den Tieren, die eine mediterrane Ernährung zu sich nahmen, weniger ungesunde Low-Density-Lipoproteine und gleichzeitig höhere Werte von Serumzytokinen aufgetreten.
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Serumzytokine sind Proteine, die eine zentrale Rolle bei der Kommunikation zwischen Zellen spielen, insbesondere im Immunsystem.
Ernährung beeinflusst Kognition
„Wir wissen, dass sich unsere Ernährung auf die Gehirnfunktion auswirkt, aber diese Studie geht der Frage nach, wie dies geschehen könnte. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Ernährungsentscheidungen die kognitive Leistung beeinflussen können, indem sie das Darmmikrobiom umgestalten“, erläutert Studienautorin Rebecca Solch-Ottaiano in einer aktuellen Pressemitteilung.
Die Studie zeige, dass der Verzehr einer mediterranen Ernährung bei jungen Ratten deutliche Vorteile für die kognitive Flexibilität, das Gedächtnis und die Darmgesundheit hat, was nach Ansicht der Fachleute auf mögliche Parallelen bei jungen Erwachsenen hindeutet, deren Gehirn und Körper sich noch entwickeln.
Verbesserte schulische Leistung
„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die mediterrane Ernährung oder ihre biologischen Wirkungen genutzt werden könnten, um die schulischen Leistungen von Jugendlichen oder die Arbeitsleistung junger Erwachsener zu verbessern“, ergänz der Studienautor Dr. Demetrius M. Maraganore.
Zwar wurde die Studie an Ratten durchgeführt, doch stehen die Ergebnisse im Einklang mit Untersuchungen an Menschen, die gezeigt haben, dass eine mediterrane Ernährung mit einem besseren Gedächtnis und einem geringeren Demenzrisiko verbunden ist, fügt der Mediziner hinzu. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Rebecca J. Solch-Ottaiano, Elizabeth B. Engler-Chiurazzi, Colin Harper, Savannah Wasson, Sharon Ogbonna, et al.: Comparison between two divergent diets, Mediterranean and Western, on gut microbiota and cognitive function in young sprague dawley rats; in: Gut Microbes Reports (veröffentlicht 18.12.2024), Gut Microbes Reports
- Tulane University: Study: Mediterranean diet changes gut bacteria, boosting memory and cognition (veröffentlicht 03.01.2025), Tulane University
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.