Wissenschaftler untersuchen die von Kaffee ausgehende Schutzwirkung vor Erkrankungen
Es gab in der vergangenen Zeit viele Meldungen über die positiven Auswirkungen des Konsums von Kaffee. Vor einigen Jahren sagten Forscher dem Kaffee noch nach, dass ein erhöhter Konsum keineswegs förderlich für die menschliche Gesundheit sei. Jetzt werden aber eventuelle Unklarheiten zum Thema Kaffee aufgeklärt und Mediziner bestätigen, dass Kaffee durchaus ein gesundes Lebensmittel mit vielen positiven Auswirkungen ist.
Die Wissenschaftler der University of Southhampton stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass Kaffee gesund ist und zu vielen positiven Auswirkungen für die menschliche Gesundheit führen kann, wenn der Konsum nicht übertrieben wird. Die Experten veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Untersuchung in der englischsprachigen Fachzeitschrift „British Medical Journal“ (BMJ).
Forscher analysieren 201 Beobachtungsstudien und 17 klinischen Untersuchungen
Früher konnten sich Kaffeetrinker häufig anhören, dass sie besser nicht so viel des koffeinhaltigen Getränks zu sich nehmen sollten, weil dies ihrer Gesundheit schaden würde. Die aktuelle Untersuchung ergab allerdings, dass der Verzehr von vier bis fünf Tassen Kaffee pro Tag nicht der Gesundheit schadet, wenn die Kaffeetrinker nicht schwanger sind oder kein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche aufweisen. Für ihre großangelegte Analyse werteten die Wissenschaftler insgesamt 201 Beobachtungsstudien und 17 klinischen Untersuchungen aus.
Kaffee nützt der Gesundheit mehr als er schadet
Die aktuell durchgeführte Analyse ist keineswegs die erste wissenschaftliche Untersuchung, welche auf die positiven Auswirkungen des Konsums von Kaffee hinweist. Die Mediziner kommen bei ihrer Arbeit zu dem Schluss, dass Kaffee der Gesundheit mehr nützt als schadet. In der Vergangenheit zeigten bereits andere sogenannte Metastudien ähnliche Ergebnisse.
Welche Inhaltsstoffe führen zu einer Schutzwirkung?
Es gibt etwa tausend biochemische Ingredienzien, die der geröstete Kaffee enthält. Bisher ist allerdings unklar, welche dieser Inhaltsstoffe zu einer Schutzwirkungen für die Gesundheit führen. Die bisherigen Studien konnten auch nicht ermitteln, welche Mechanismen hinter den festgestellten positiven Auswirkungen stecken.
Kaffee kann vor verschiedenen Formen von Krebs schützen
Den Wissenschaftlern fiel bei ihrer Analyse auf, dass viele der Zutaten, welche im Kaffee enthalten sind oder zusammen mit dem Getränk verzehrt werden, die positive Wirkung des Kaffees nicht wesentlich verringern. Dazu zählt beispielsweise auch der häufig mit dem Kaffee zu sich genommene Zucker. Eine große Ausnahme bei der Beeinflussung der Schutzwirkung von Kaffee stellt dabei allerdings das Rauchen dar. Verzichten Kaffeetrinker auf das Rauchen, entfaltet der Kaffee seinen vollen Nutzen zur Risikominimierung bei zahlreichen weitverbreiteten Erkrankungen. Zu diesen gehören verschiedene Formen von Krebserkrankungen wie beispielsweise Prostatakrebs, Hautkrebs und Leberkrebs. Aber auch Typ-2-Diabetes, Gicht, bestimmte Leberzirrhosen und Gallensteine werden durch den Konsum von Kaffee beeinflusst.
Der Kaffee-Konsum wirkt sich positiv auf Alzheimer und Parkinson aus
Kaffee scheint außerdem auch einen positiven Einfluss auf einige neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson zu haben. Bei vielen der genannten Leiden, allerdings nicht bei allen, konnte ein auftretender Schutzeffekt auch durch den regelmäßigen Konsum von entkoffeiniertem Kaffee festgestellt werden, erläutern die Wissenschaftler.
Die unbedenkliche Tageshöchstdosis von Koffein liegt bei etwa 400 Milligramm
Nun stellt sich einigen Kaffeetrinkern die Frage, wie viel Kaffee pro Tag konsumiert werden sollte, um von der auftretenden Schutzwirkung durch Kaffee zu profitieren. Die empfohlene sichere Tageshöchstdosis liegt laut den Medizinern bei etwa 400 Milligramm Koffein. Kaffee scheint also mit anderen Worten nicht nur ein wohlschmeckendes, sondern auch ein sicheres und gesundes Lebensmittel zu sein. Sicherlich wirkt der Konsum von Kaffee nicht wirklich therapeutisch, aber eine gewisse Schutzwirkung ist durchaus festzustellen, fügen die Mediziner hinzu. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
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