Dick sein betrifft immer mehr Menschen und führt zu einer Vielzahl gesundheitlicher Probleme und Folgeerkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Gicht oder Atembeschwerden. Doch viele Mediziner erkennen Übergewicht offenbar erst zu spät, was zu schwerwiegenden Konsequenzen für Krankenkassen und Patienten führt. Dies berichtet die Nachrichtenagentur „dpa“ unter Berufung auf einen Artikel im Magazin „Handelsblatt“. Demnach hatten Untersuchungen der Barmer GEK gezeigt, dass nur bei elf Prozent der Versicherten die Diagnose „Übergewicht“ gestellt wurde – obwohl fast jeder zweite Deutsche betroffen ist.
Ein „Body Mass Index“ von über 25 bedeutet Übergewicht
Immer mehr Menschen leiden rund um den Globus an Übergewicht und Fettleibigkeit. Deutschland gehört dabei zu den „Top 10“ der Länder mit den meisten Betroffenen, denn laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) gelten hierzulande 23% der Männer und 24% der Frauen als adipös. Als Berechnungsgrundlage gilt der so genannte „Body Mass Index“ (BMI), welcher sich aus dem Körpergewicht (kg) dividiert durch das Quadrat der Körpergröße ergibt. Liegt der BMI bei über 25 liegt Übergewicht vor, ab einem Wert von 30 sprechen Mediziner von Adipositas.
Trotz der steigenden Zahlen wird ein krankhaftes Übergewicht offenbar von deutschen Ärzten in vielen Fällen erst zu spät diagnostiziert. Dies haben laut dem „Handelsblatt“ Untersuchungen der Barmer GEK an ihren 3,5 Millionen Versicherten ergeben. Dies hätte schwerwiegende Konsequenzen für Krankenkassen und Patienten, denn Folge- und Begleiterkrankungen wie Rücken- und Gelenkverschleiß, Bluthochdruck oder Herzkrankheiten würden eine umso intensivere Therapie erfordern. Die eingesparten Kosten bei der Behandlung der „Krankheitsursache Übergewicht“ würden die Krankenkassen „doppelt und dreifach“ zahlen, wenn später die meist chronischen Folgeerkrankungen therapiert werden müssen, so das Magazin weiter.
Operative Eingriffe finden möglicherweise ebenfalls zu spät statt
Neben dem hätten die Untersuchungen der Barmer auch Hinweise darauf ergeben, dass operative Eingriffe wie z.B. eine Magenverkleinerung möglicherweise zu spät durchgeführt werden – obwohl auch dadurch bestimmte Folgeerkrankungen geheilt werden könnten. Wie das Handelsblatt weiter ausführt, sei jedoch laut der medizinische Leiterin der Barmer GEK, Ursula Marschall, vor einer Ausweitung der Operationen eine Prüfung nötig, ob ähnliche Ergebnisse nicht auch durch eine konservative Therapie erreicht werden könnten. (nr)
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