Körpereigene Zellen werden modifiziert und zerstören so effektiver Krebszellen
Unsere Körper bekämpfen ständig die Entwicklung von Zellen, die später einmal zu Tumoren führen könnten. Wenn dieser Prozess aber gestört wird, kann sich Krebs frei in uns entwickeln. Forscher versuchen jetzt herauszufinden, welche Möglichkeiten wir haben, um unsere sogenannten natürlichen Killerzellen zu aktivieren. Diese könnten dann alle abweichenden Zellen in unserem Körper zerstören. Somit wären wir vor den gefährlichen Folgen von einer Krebserkrankung geschützt.
Krebs ist in der heutigen Zeit eine weitverbreitete Erkrankung. Viele Formen von Krebs haben tödliche Folgen und somit ist es nicht verwunderlich, dass Forscher nach Wegen suchen, um Krebs erfolgreich zu bekämpfen. Die Wissenschaftler vom Walter and Eliza Hall Institute haben in Zusammenarbeit mit Medizinern vom Queensland Institute of Medical Research herausgefunden, dass es im Menschen sogenannte natürlich vorkommende Killerzellen gibt. Diese vernichten mutierte und unnatürliche Zellen und schützen somit vor Krebs. Die Autoren veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Forschung in der Fachzeitschrift „Nature Immunology“.
NK-Zellen lokalisieren abweichende potentiell gefährliche Zellen
Natürliche Killerzellen (NK-Zellen) existieren, um alle abweichenden Zellen in unserem Körper zu identifizieren und dann zu zerstören, bevor diese Zellen sich zu Tumoren entwickeln oder bevor sich eine Infektion ausbreiten kann, sagt Dr. Sandra E. Nicholson. Solche Zellen sind ein wichtiger Teil unseres Immunsystems, weil sie die andere Zellen, die eine Gefahr für die Gesundheit sein könnten, lokalisieren. Dies geschieht zum Beispiel, wenn Zellen mit Viren infiziert sind oder sich zu einer Krebszelle entwickeln, sagt die Medizinerin. Es ist jedoch bekannt, dass abnormale Zellen manchmal dem Immunsystem entkommen und sich dann zu Krebs entwickeln, fügen die Forscherhinzu.
Mediziner modifizieren NK-Zellen, um sie noch effektiver zu machen
Die Forscher identifizierten eine Art Protein-Bremse in natürlichen Killerzellen ihre Fähigkeiten steuert und es ihnen ermöglicht, Zieltumorzellen zu zerstören. In einem experimentellen Modell entfernten Mediziner diese Bremse. Dadurch waren die sogenannten NK-Zellen besser in der Lage den Körper gegen metastasierenden Melanome zu schützen. Natürliche Killerzellen benötigen zur Aktivierung einen Wachstumsfaktor namens Interleukin 15 (IL15), erklären die Mediziner. Ein Inhibitor-Protein innerhalb der natürlichen Killerzellen begrenzt die Fähigkeit der NK-Zellen, auf IL15 zu reagieren und damit gefährliche Krebszellen abzutöten, fügen die Experten hinzu.
Protein hemmt die Reaktion der Nk-Zellen
Durch die erstmalige Identifizierung, wie genau dieses Protein die NK-Zell-Reaktionen hemmt, hoffen die Mediziner nun, ein Medikament zu entwickeln, das die Reaktion der NK-Zellen auf diesen Wachstumsfaktor verbessert. Somit könnten dann Krebs-Patienten mit ihrem eigenen Immunsystem die Krebserkrankung bekämpfen, erklären die Wissenschaftler. Es geht darum zu verstehen, wie die NK-Zellen einzelner Patienten aktiviert werden können, um das Immunsystem des Betroffenen zu stärken, so Dr. Huntington. Wir sind zuversichtlich, dass unsere Forschungen zu neuen Immuntherapien führen werden, die körpereigene natürliche Killerzellen aktivieren und diese dann in einem sehr aktiven Zustand halten und somit effizienter und gezielter Krebs bekämpfen, fügt die Medizinerin hinzu. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.