Weltweit rasanter Anstieg von Demenzerkrankungen
05.12.2013
Alarmierende Zahlen hat eine Studie geliefert, die sich mit dem Fortschreiten von Demenz befasst hat. Demnach ist die Zahl der Demenzerkrankungen global betrachtet, in den vergangenen drei Jahren um etwa ein Viertel gestiegen, so das Ergebnis der am Donnerstag veröffentlichten Studie der „Alzheimers Deseas International“ – Organisation. Die Studie stellt eine Ergänzung des bereits in 2009 veröffentlichten Alzheimerberichts dar. Denn mit den neu gewonnen Daten aus China und den afrikanischen Ländern südlich der Sahara, können nun Rückschlüsse auf die zukünftige Ausbreitung von Demenzerkrankungen gezogen werden. Für das britische Gesundheitsministerium ist Demenz „eine wachsende weltweite Herausforderung“, so ein Sprecher und müsse auf dem kommenden G- 8 Gipfel mit in die Agenda aufgenommen werden.
Weltweiter Anstieg von mehr als zwei Drittel prognostiziert
Mit 44 Millionen Demenzpatienten weltweit, ist die Anzahl dieser Erkrankung um 22 Prozent in den letzten drei Jahren gestiegen. Bis zum Jahr 2050 erwarten die Experten sogar einen Anstieg auf 135 Millionen Menschen, was eine Verdreifachung darstellt. Für den Chef von „Alzheimer Disease International“, Marc Wortmann, sind die Zahlen mit einer globalen Epidemie gleich zusetzten sprach von einer globalen Epidemie. Er prophezeit, dass die Zahl der älteren Menschen mit Alzheimer „dramatisch“ zunehmen werde. Der Studie zufolge wird es auch zu einer regionalen Verschiebung bei Verteilung der Demenzerkrankungen kommen. Bis 2050 werden 71Prozent der Menschen mit Demenz in Ländern mit mittleren und niedrigen Einkommen leben.
Auch in Deutschland steigt die Zahl der Demenzkranken. Nach Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft wird die Zahl der Erkrankten in Deutschland, von derzeit 1,4 Millionen auf etwa drei Millionen bis zum Jahr 2050 ansteigen, sollte es zu keinem nennenswerten Durchbruch in der Therapie kommen. Alzheimer ist mit zwei Drittel die häufigste Form der Demenzerkrankungen in Deutschland, so ein Sprecher der Alzheimer-Gesellschaft in Berlin. Um gegen diese Entwicklung etwas zu tun, muss auch der Begriff der Pflegebedürftigkeit neu definiert werden, damit Betroffene bessere Leistungen aus der Pflegeversicherung bekommen. Der zukünftigen Bundesregierung wurde bereits ein entsprechendes Konzept vorgelegt.
Mittlerweile haben Menschen über 60 Jahre in Deutschland mehr Angst an Demenz zu erkranken, als an Krebs oder einem Schlaganfall, wie aus einer Umfrage der DAK-Gesundheit hervorgeht. Die Organisation „Alzheimer Disease International“ glaubt, dass der Schlüssel zum Sieg im Kampf gegen Demenz unter anderem in einer Kombination aus einer Globalen Lösungsstrategie, unter Berücksichtigung regionaler Gegebenheiten, liegt. Die Bemühungen müssen sich auf eine Stärkung des Bereichs der Pflege und der Betreuer beziehen. Nur so lasse sich Lebensqualität für Menschen mit Demenz und deren Familien in der ganzen Welt verbessern. (fr)
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