Achtjährige Schülerin an Meningitis gestorben – Mitschüler sollen sich untersuchen lassen
In Hessen ist ein achtjähriges Mädchen an den Folgen einer Hirnhautentzündung (Meningitis) gestorben. Es könnte sein, dass sich auch andere Personen infiziert haben. Daher sollten sich Mitschüler und Lehrkräfte gegebenenfalls von einem Arzt untersuchen lassen. Nach Behördenangaben werden derzeit alle Kontaktpersonen ermittelt.
Junges Mädchen starb an den Folgen einer bakteriellen Meningitis
Eine acht Jahre alte Schülerin aus dem hessischen Rosbach ist an den Folgen einer Hirnhautentzündung (bakterielle Meningitis) gestorben. Wie der Landkreis Wetterau in einer Mitteilung schreibt, hatte sich das Mädchen am vergangenen Donnerstag krankgemeldet und wurde von den Eltern aus der Schule abgeholt. Nachdem die Beschwerden zunahmen, wurde die Einweisung des Mädchens in die Universitäts-Kinderklinik nach Gießen veranlasst. Am Dienstag wurde von dort die Bestätigung einer bakteriellen Meningitis an das zuständige Gesundheitsamt gemeldet. Da die Krankheit ansteckend ist, sollten sich Personen, die mit dem Mädchen Kontakt hatten, ärztlich untersuchen lassen.
Alle engen Kontaktpersonen werden ermittelt
„In enger Zusammenarbeit zwischen Schule und Gesundheitsamt werden alle engen Kontaktpersonen ermittelt“, heißt es in der Mitteilung des Wetteraukreises.
Und weiter: „Für sie wird nach den Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes eine medikamentöse Prophylaxe angeboten.“
Den Angaben zufolge werden die Eltern der betroffenen Mitschülerinnen und Mitschüler durch die Schulleitung aufgefordert, sich bei den jeweiligen Kinderärzten vorzustellen, die vom Gesundheitsamt vorinformiert wurden.
Dies gelte für die Schülerinnen und Schüler der Klasse sowie eines Kurses, den das verstorbene Mädchen in der vergangenen Woche besucht hat. Die Lehrkräfte sollen sich ebenfalls bei ihren Hausärzten vorstellen.
Meldepflichtige Krankheit
Dem Gesundheitsamt des Kreises zufolge ist die Krankheit Meningitis meldepflichtig.
Meningokokken sind Bakterien, die sich im Nasen-Rachen-Raum des Menschen ansiedeln und dort laut dem Robert Koch-Institut (RKI) bei etwa zehn Prozent der Bevölkerung ohne Anhalt klinischer Symptome nachweisbar sind.
Übertragen werden sie am häufigsten als Tröpfcheninfektion. Die Bakterien gelangen beim Sprechen, Husten oder Niesen in kleinen Tröpfchen aus dem Nasen-Rachen-Raum in die Luft und können aus kurzer Entfernung eingeatmet werden.
Zudem können die Erreger auch bei engem Kontakt mit Erkrankten als Schmierinfektion übertragen werden, beispielsweise durch Berührung des Nasensekrets. Außerhalb des Körpers sterben die Bakterien schnell ab.
Verschiedene Verlaufsformen
Gesundheitsexperten zufolge können zwei Verlaufsformen der Meningokokken-Erkrankung einzeln oder zusammen auftreten:
„Meningokokken-Erkrankungen verlaufen in ca. zwei Drittel der Fälle als Meningitis. In ca. einem Drittel der Fälle ist der Verlauf durch eine Sepsis gekennzeichnet“, schreibt das RKI auf seiner Webseite.
Der Krankheitsbeginn ist meistens sehr plötzlich und schnell fortschreitend.
Bei Symptomen schnelle ärztliche Hilfe nötig
Bei einer Infektion kann es unter anderem zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit oder Übelkeit kommen.
Weitere Beschwerden einer Hirnhautentzündung sind Fieber, Lichtempfindlichkeit, Schüttelfrost und eine getrübte Bewusstseinslage, wie zum Beispiel eine starke Schläfrigkeit oder Benommenheit.
Eine bakterielle Meningitis kann innerhalb kurzer Zeit zu schweren Behinderungen oder sogar zum Tod führen.
Doch: „Wenn die Krankheit rechtzeitig erkannt wird und Gegenmaßnahmen getroffen werden, kann sie durch die Gabe einer Kombination von Antibiotika geheilt werden“, schreibt der Kreis Wetterau.
An einer Meningokokken-Infektion kann grundsätzlich jeder erkranken. Am häufigsten trifft es jedoch Säuglinge im ersten Lebensjahr, Kleinkinder oder Jugendliche.
„Die Inkubationszeit beträgt in der Regel 3 bis 4 Tage, sie kann allerdings auch zwischen 2 und 10 Tagen liegen“, so das RKI.
Bereits bei Verdacht auf eine Meningokokken-Infektion müssen Erkrankte sofort ins Krankenhaus! Die Infektion wird mit Antibiotika behandelt. Seit einigen Jahren steht eine Impfung gegen die tödliche Erkrankung zur Verfügung. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.