Millionen Tote durch globale Pandemien befürchtet
Forschende warnen davor, dass die Menschheit nur unzureichend auf virulente Grippepandemien vorbereitet ist, welche sich weltweit ausbreiten und Millionen von Menschenleben kosten können.
Bei einer aktuellen Untersuchung wurde deutlich, dass wir nicht ausreichend auf das Auftreten von virulenten Grippepandemien vorbereitet sind. Der Bericht des Global Preparedness Monitoring Board wurde jetzt veröffentlicht.
Folgen einer virulenten Grippepandemie
Eine virulente Grippepandemie könnte sich in 36 Stunden auf der ganzen Welt ausbreiten und bis zu 80 Millionen Menschen töten. Als Folge würde Panik auftreten, die nationale Sicherheit würde sich destabilisieren und die Wirtschaft zusammenbrechen. Ein solches Szenario ist durchaus plausibel und die Vorbereitungen von Regierungen auf eine solche Katastrophe sind nach Angaben der Forschenden unzureichend.
Ebola, Influenza und Sars könnten Millionen von Leben kosten
Der erste Jahresbericht des Global Preparedness Monitoring Board, einer unabhängigen Expertenkomission mit 15 Mitgliedern, die von der Weltbank und der WHO nach der ersten Ebola-Krise einberufen wurde, beschreibt die Gefahr einer Pandemie, die sich weltweit ausbreitet und Millionen Menschen töten könnte. Die Forschenden warnen besonders vor Krankheiten wie Ebola, Influenza und Sars, die angesichts zunehmender Konflikte, fragiler Staaten und zunehmender Migration immer schwerer zu handhaben seien.
Zusätzlich sind beispielsweise die Klimakrise und der Mangel an sanitären Einrichtungen und Wasser Nährboden für sich schnell ausbreitende, katastrophale Ausbrüche von Krankheiten. Es ist höchste Zeit für nachhaltige Maßnahmen zur Bekämpfung von Pandemien und Krankheiten, die eine globale Krise auslösen können. Dies sollte eine Aufstockung der Mittel auf kommunaler, nationaler und internationaler Ebene beinhalten, um die Ausbreitung von Ausbrüchen zu verhindern. Es sollten proaktive Schritte unternommen werden, um die Mechanismen zur Koordinierung der Bereitschaft zwischen Regierungen und der Gesellschaft zu stärken und schnell auf einen Notfall reagieren zu können, erklären die Forschenden.
Bereitschaft für Ausbrüche in Afrika ist immer noch unzureichend
Der veröffentlichte Bericht erkennt an, dass Regierungen und internationale Institutionen in den fünf Jahren seit der Ebola-Krise in Westafrika Schritte unternommen haben, um auf Ausbrüche besser vorbereitet zu sein. Trotzdem kommt der Bericht zu dem Schluss, dass diese Vorkehrungen noch völlig unzureichend sind. Ein wachsender Mangel an öffentlichem Vertrauen in Institutionen in einigen Ländern, verstärkt durch Fehlinformationen, behindere die Krankheitskontrolle, so die Forschungsgruppe.
Richtiger Umgang mit Krankheiten kann Menschenleben retten
Der Bericht vergleicht den aktuellen Ebola-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo, bei dem mangelndes Vertrauen zwischen Gemeinden und Behörden die Reaktionsbemühungen untergraben hat, mit Uganda, wo Gesundheitsbehörden und Gemeindebeamte einen Plan zur Vorbereitung hatten. Fälle in Uganda wurden schnell isoliert und aufgedeckt, wodurch weitere Infektionen reduziert wurden. Das Vertrauen zwischen den Gemeinschaften und den Institutionen, die ihnen dienen, ist der Kern einer Notfallreaktion, aber es ist fast unmöglich, mitten in einer Krise Vertrauen aufzubauen. Engagement und Vertrauen in der Gemeinschaft können kein nachträglicher Gedanke sein, sondern müssen verdient werden, betonen die Forschenden. Der Bericht skizziert zudem sieben Schritte, um sicherzustellen, dass das Gesundheitssystem der Welt besser auf den nächsten Gesundheitsnotstand vorbereitet ist. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- A WORLD AT RISK, Global Preparedness Monitoring Board (Abfrage: 19.09.2019), Global Preparedness Monitoring Board
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.