Häufige Kopfschmerzen: Menschen mit Migräne brauchen Kohlenhydrate
Wenig Kohlenhydrate zu sich zu nehmen, ist zwar eine besonders beliebte Methode, die beim Abnehmen helfen soll, für Menschen mit Migräne ist sie aber nicht zu empfehlen. Ganz im Gegenteil: Medizinern zufolge sollten Migräne-Patienten regelmäßig Kohlenhydrate zu sich nehmen, um ihre Beschwerden zu mindern.
Jeder zehnte Deutsche betroffen
Fast jeder zehnte Deutsche leidet an Migräne. Betroffene können durch die Erkrankung regelrecht außer Gefecht gesetzt werden. Typisch sind pochende, hämmernde und einseitige Kopfschmerzen. Häufig kommen weitere Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen, Schwindel sowie Appetitlosigkeit hinzu. Zudem sind viele Betroffene geräusch- und lichtempfindlich. Die Beschwerden werden häufig mit Medikamenten behandelt. Doch manchmal können auch natürliche Methoden helfen. Eine wichtige Rolle spielt hierbei die Ernährung.
Migräne-Patienten brauchen regelmäßig Kohlenhydrate
So erklärte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin, Dr. Gerhard Müller-Schwefe, in einer Mitteilung der Nachrichtenagentur dpa, dass Patienten mit häufigen Kopfschmerzen regelmäßig Kohlenhydrate zu sich nehmen müssen.
Auf eine kohlenhydratarme Diät sollten Personen, die unter Migräne leiden, demnach verzichten. „Migräne-Patienten haben ein Gehirn, das sehr intensiv und sehr schnell Informationen verarbeitet. Dadurch hat es einen höheren Energiebedarf“, so der Mediziner.
Schmerzpatienten können ihr allgemeines Wohlbefinden durch eine ballaststoffreiche Ernährung verbessern. Besonders viele Ballaststoffe stecken in Gemüse und Obst. Allerdings sollte es nicht püriert sein, sondern frisch. „Die Fasern bürsten den Darm. Und wenn der Darm gut funktioniert und sich regelmäßig entleert, fühlen wir uns insgesamt wohler“, erklärte Müller-Schwefe.
Beschwerden auf natürliche Weise mindern
Es gibt verschiedene Faktoren (Trigger), die Migräne auslösen können. So ist bekannt, dass plötzlicher Stress, hormonelle Veränderungen, ausgeprägte Emotionen oder Überanstrengung und Erschöpfung zu den Beschwerden führen können.
„Es kristallisiert sich heraus, dass der gemeinsame Nenner aller Triggerfaktoren eine plötzliche Veränderung des normalen Lebensrhythmus ist“, heißt es dazu auf der Webseite der Schmerzklinik Kiel. Und weiter: „Durch welche Faktoren, durch welche Mechanismen und Umstände diese Veränderung herbeigeführt wird, scheint dabei weniger von Bedeutung zu sein.“
Experten raten Betroffenen, nicht vorschnell zu Medikamenten zu greifen. Denn dauerhaft eingenommen führen Migräne-Schmerzmittel zu mehr Anfällen. Solche Arzneimittel sollten maximal zehn Tage im Monat genommen werden.
Viele Patienten können ihre Beschwerden auch gut durch Hausmittel gegen Migräne in den Griff bekommen. Zu nennen sind hier unter anderem ein regelmäßiger Tagesablauf, genügend Schlaf, ausreichende Bewegung, Entspannungsübungen sowie eine ausgewogene Ernährung. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.