Eine höhere Konzentration von Milchfett im Blut, senkt die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Diabetes. Wissenschaftler stellten fest, dass Menschen, die Produkte mit einem hohen Milchfettanteil konsumieren, ein um 46 Prozent geringeres Risiko für eine Diabetes-Erkrankung haben, verglichen mit Testpersonen, die einen geringeren Milchfettanteil im Blut aufweisen.
Sicher kennt fast jeder den Spruch, dass Fett in Gerichten den Geschmack verbessert. Forscher von der Tuffs University fanden jetzt bei einer Untersuchung heraus, dass Milchfett noch ganz andere positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben kann. Menschen mit einem höheren Milchfettanteil im Blut entwickeln seltener Diabetes. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Circulation“.
Studie untersuchte 3.333 Probanden über einen Zeitraum von 15 Jahren
Lange Zeit haben Ernährungsexperten fettarme Milchprodukte empfohlen, um die Gesundheit zu verbessern und die Fettleibigkeit zu reduzieren. Bei einer neuen Studie der Tuffs University wurde jetzt aber festgestellt, dass dieser Ratschlag nicht wirklich sinnvoll ist. Menschen, die Vollfettmilchprodukte zu sich nehmen, haben eine geringere Wahrscheinlichkeit, Diabetes zu entwickeln oder fettleibig zu werden, sagen die Experten.
Die Studie untersuchte die Daten von 3.333 Erwachsenen über einen Zeitraum von 15 Jahren. Dabei konnten die Wissenschaftler erkennen, dass Menschen mit niedrigerem Niveau von Milchfetten im Blut ein um bis zu 46 Prozent erhöhtes Risiko für die Entstehung von Diabetes haben, sagt der Hauptautor Dr. Dariush Mozaffarian von der Tuffs University. Vor drei Jahren hatte eine schwedische Studie bereits angegeben, dass Männer im mittleren Alter, die Milchprodukte mit einem hohen Fettgehalt über einen Zeitraum von zwölf Jahren konsumierten, eine geringere Wahrscheinlichkeit für eine Diabetes-Erkrankung aufwiesen. Einige der Experten vermuteten, dass Lebensmittel mit einem hohen Fettgehalt länger sättigen, weswegen wir dann am Tag weniger zuckerhaltige Kalorien zu uns nehmen.
Weitere Forschung ist nötig, um die Zusammenhänge besser zu verstehen
Es ist noch nicht vollständig geklärt, wie Fett dabei hilft das Diabetes-Risiko zu senken. Möglicherweise reguliert es Glukose und Insulin, sagen die Mediziner. Das Milchfett könnte auch direkt auf Zellen wirken, die mit unseren Muskeln und der Leber zusammenhängen. Das könnte die Fähigkeit verbessern, Zucker aus der Nahrung zu lösen und dann zu verarbeiten, erläutern die Forscher. Es stellt sich jetzt die Frage, ob die Mikroben in bestimmten Fettmilchprodukten wie beispielsweise Käse, die Insulinreaktion verbessern und dadurch das Diabetes-Risiko verringern.
Die Ergebnisse unserer Studie sind noch vorläufig und sollten nicht als neue Grundlagen der Ernährungsberatung genutzt werden, erläutert Dr. Mozaffarian. Dies aktuelle Untersuchung und einige ältere Studien könnten zukünftig jedoch bewirken, dass keine fettarmen Milchprodukte mehr empfohlen werden. Es gibt keine richtigen Beweise dafür, dass das Essen von fettarmen Milchprodukten gesünder ist als der Verzehr von Produkten mit Vollfettmilch, erklären die Experten. (as)
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