Kann man auch zu viel Magnesium zu sich nehmen?
Magnesium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, auf den der Körper angewiesen ist. In der Regel nimmt ein gesunder, sich ausgewogen ernährender Mensch ausreichend davon über die tägliche Nahrung auf. Doch manche Leute greifen auch zu Nahrungsergänzungsmitteln. Dabei muss jedoch darauf geachtet werden, dass die Tageshöchstmenge nicht überschritten werden sollte.
Magnesium ist einer der wichtigsten Nährstoffe für den Menschen. Wer dauerhaft zu wenig des Spurenelements zu sich nimmt, gefährdet seine Gesundheit. Ein Magnesiummangel zeigt sich oft durch unspezifische Symptome. Wenn er erkannt wird, sollte unbedingt mit entsprechender Ernährung gegengesteuert werden – oder unter Umständen mit Nahrungsergänzungsmitteln. Doch Fachleute weisen darauf hin, die Tageshöchstmenge nicht zu überschreiten.
Lebensnotwendiger Mineralstoff
Wie das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz auf dem Portal „VerbraucherFenster Hessen“ erklärt, ist Magnesium ein lebensnotwendiger Mineralstoff, der unter anderem für die Mineralisierung von Knochen und Zähnen benötigt wird und bei vielen Stoffwechselprozessen, der Übertragung von Nervenimpulsen sowie den Muskelkontraktionen eine Rolle spielt.
Da der menschliche Körper Magnesium nicht selbst herstellen kann, muss er es über die Nahrung aufnehmen. Gute Magnesiumquellen sind zum Beispiel Vollkornprodukte, Nüsse, grüne Gemüsesorten, Hülsenfrüchte, Milch und Milchprodukte aber auch Fleisch und Fisch.
Von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) wird Jugendlichen und Erwachsenen abhängig von Geschlecht und Alter eine Magnesium-Aufnahme zwischen 300 und 400 mg pro Tag empfohlen. Schwangere, Stillende und Leistungssportler aber auch Jugendliche sowie Seniorinnen und Senioren haben einen erhöhten Magnesiumbedarf.
Ausgewogene vollwertige Ernährung
Normalerweise können gesunde Menschen über eine ausgewogene vollwertige Ernährung ausreichend Magnesium aufnehmen. Allerdings gibt es Situationen, in denen es zu einem Magnesiummangel kommen kann, wie etwa durch eine einseitige Ernährung, aufgrund des erhöhten Bedarfs während der Schwangerschaft und Stillzeit, im jugendlichen und fortgeschrittenen Lebensalter oder durch starkes Schwitzen im Leistungssport sowie dauerhafte Stressbelastungen.
Und auch Erkrankungen wie Diabetes, Alkoholsucht, schwere Magen-Darm-Erkrankungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente wie etwa Entwässerungsmittel oder Kortison können einen Magnesiummangel nach sich ziehen.
Die Symptome eines Magnesiummangels können vielfältig sein. Am bekanntesten sind wohl nächtliche Wadenkrämpfe sowie Augenlidzucken. Es kann auch zu Herzrasen, Bluthochdruck, Migräne oder Durchfällen und Übelkeit kommen. Ob ein Magnesiummangel vorliegt oder nicht, sollte bei der Hausärztin oder dem Hausarzt abgeklärt werden.
Hohe Dosis kann der Gesundheit schaden
Im Vergleich zu einem Arzneimittel mit dem Wirkstoff Magnesium, welches bei einem akuten, von der Hausärztin oder vom Hausarzt nachgewiesenen Magnesiummangel eingesetzt wird, dient Magnesium als Nahrungsergänzungsmittel dazu, bei einem erhöhten Bedarf oder einer einseitigen Ernährung die Zufuhr zu ergänzen, um so einer Unterversorgung vorzubeugen. Im Handel ist Magnesium in den verschiedensten Darreichungsformen wie Brausetabletten, Kapseln oder Tabletten erhältlich.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät dazu, täglich nicht mehr als 250 Milligramm Magnesium am Tag in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zusätzlich zur Aufnahme über die Lebensmittel zuzuführen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass die Einnahme von Magnesium ab einer Dosierung von 250 Milligramm am Tag Durchfälle hervorrufen kann. Und: „Eine Dosis von über 2500 mg pro Tag kann sogar sehr gefährliche Nebenwirkungen wie Blutdruckabfall oder Muskelschwäche haben“, schreibt die Verbraucherzentrale auf ihrer Webseite.
Das BFR legt Verbraucherinnen und Verbrauchern außerdem nahe, die Tageshöchstmenge auf mindestens zwei Einnahmen pro Tag zu verteilen, weil die Studien ebenfalls darauf hindeuten, dass auf diese Weise die Verträglichkeit zusätzlich verbessert werden kann. Diese Empfehlungen gelten für Personen ab dem vierten Lebensjahr. Derlei negative Effekte sind im Zusammenhang mit der Magnesium-Aufnahme über Lebensmittel nicht bekannt.
Wer sich für die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln entscheidet, sollte dies vorab möglichst mit der Hausärztin oder dem Hausarzt absprechen. In der Regel ist eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse die beste Ernährungsstrategie, um den Körper mit allen lebensnotwendigen Stoffen zu versorgen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Magnesium – gibt es ein Zuviel?, (Abruf: 08.11.2020), VerbraucherFenster Hessen
- Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): BfR bewertet Tageshöchstmenge für Magnesium in Nahrungsergänzungsmitteln, (Abruf: 08.11.2020), Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
- Verbraucherzentrale: Magnesium - was ist zu beachten?, (Abruf: 08.11.2020), Verbraucherzentrale
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.