So gelingt die Umstellung
14.10.2014
Die Zeitumstellung steht mal wieder an. Am 26.Oktober 2014 werden die Uhren eine Stunde zurückgestellt. Dabei haben in der Regel 40 Prozent der Menschen Probleme mit der Umstellung, wobei Frauen stärker davon betroffen sind. Obwohl sie eine Stunde mehr bekommen, können sie sich nicht sofort an die neue Zeit gewöhnen. Die Folge sind Müdigkeit, Gereiztheit und Schlafstörungen. Wie man damit umgeht, erklärt Dr. Wolfgang Reuter.
„Innere Uhr“ wird gestört
Eine der Ursachen für die Belastungen durch die Zeitumstellung ist, dass die „innere Uhr“ gestört wird und so den gewohnten Schlafrhythmus aus dem Takt bringt. „Durch die Zeitumstellung erfährt der menschliche Organismus eine Art Mini-Jetlag“, sagte Hans-Günter Weeß, Leiter des Schlafzentrums im Pfalzklinikum und Mitglied im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM).
Auch wenn wir eine Stunde mehr zum Schlafen haben, signalisiert uns unser Zeitgefühl doch zur gewohnten Zeit, das der Tag anbricht. Sich daran in kurzer Zeit anzupassen fällt unserem Körper schwer und kostet Energie und sowohl Stoffwechsel als auch Hormonhaushalt so aus dem Gleichgewicht gebracht werden.
Vorsicht im Straßenverkehr
Besonders betroffen sind dabei die Frühaufsteher, sie werden abends eine Stunde früher müde und morgens eine Stunde eher wach. Dabei kann es zu Symptomen wie Müdigkeit, Schlafstörungen, Gereiztheit, Appetitlosigkeit, depressiven Verstimmungen und Konzentrationsstörungen kommen, wobei ältere Menschen und Kinder häufiger unter den Folgen der Zeitumstellung leiden. Langfristige Beeinträchtigungen dagegen sind wissenschaftlich nicht belegt, bis zu drei Wochen kann es allerdings dauern, bis die Symptome abgeklungen sind. So lange ist im Straßenverkehr Vorsicht geboten, da viele Autofahrer unter den Folgen der Zeitumstellung leiden, unkonzentriert sind und sich zusätzlich mit schwierigen Licht- und Straßenverhältnissen auseinandersetzten müssen. Dadurch herrscht ein erhöhtes Unfallrisiko.
Einfache Maßnahmen helfen bei der Umstellung
Ansonsten geht keine ernsthafte Gefahr von den Nebenwirkungen der Zeitumstellung aus. Man kann ihnen mit gezielten Maßnahmen entgegenwirken. So ist es hilfreich, in den Tagen vor der Zeitumstellung geringfügig später zu Bett zu gehen und das Abendessen entsprechend nach hinten zu verschieben. Auch Spaziergänge und blaues Kunstlicht sollen helfen. Bei Schlafstörungen helfen Hausmittel wie Melisse, Baldrian oder ein warmes Bad. Dagegen sollte man während der Umstellung Kaffee und Cola ab nachmittags und Alkohol ganz meiden. Auch eine ausgewogene Ernährung ist der Umstellung zuträglich, während schwere Kost den Körper zusätzlich belastet. Außerdem sollte man sich nicht zwingen eine Stunde länger zu schlafen, sondern stattdessen Frühsport treiben, so Dr. Reuter. (jp)
Bild: Wilhelmine Wulff / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.