15 Minuten Bewegung in der Mittagspause gegen Schnitzelkoma
18.02.2014
Wer in der Mittagspause Zeit findet, sich 15 Minuten zu bewegen, steigert nicht nur Konzentration und Wohlbefinden, sondern neuesten Studien zufolge auch seine Lebenserwartung. Experten empfehlen die Zeit zu nutzen, um gegen das sogenannte "Schnitzelkoma" aktiv zu werden.
15 Minuten normale tägliche Bewegung
Bereits eine Viertelstunde Bewegung in der Mittagspause steigert nicht nur Konzentration und Wohlbefinden, sondern neuesten Studien zufolge sogar die Lebenserwartung. Darauf machte die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) aufmerksam. Eine Großstudie aus Taiwan mit über 400.000 Teilnehmern habe gezeigt, dass schon 15 Minuten normale tägliche Bewegung ausreichen, um die Lebenserwartung gegenüber nicht aktiven Personen signifikant zu steigern. Bislang galt ein Minimum von einer halben Stunde täglich als Standard. Die Effekte sind demnach sogar noch besser, wenn das Tempo erhöht wird.
Mittagspause bietet sich zur Bewegung an
Laut der DGSP beugen selbst kleine, nur anteilig aktiv zurückgelegte Arbeitswege wie der Fußweg zum Bus oder das Fahrrad zum Bahnhof Übergewicht sowie Fett- und Zuckererhöhung vor. Fit hält auch, wenn man statt dem Aufzug die Treppe nutzt. Es empfiehlt sich zudem, Tageszeitpunkte zu nutzen, die eine automatische Integration dieser Bewegungsumfänge in den Alltag erleichtern. In vielen Unternehmen bietet sich dafür die Mittagspause an, die neben dem Essen meist noch ausreichend Zeitfenster lässt, um effektive Bewegungsinhalte zu integrieren. In diesem Zusammenhang sind Gruppenangebote zur aktiven Gestaltung der Mittagspause, firmeneigene Fitnessstudios oder nahegelegene Grünanlagen hilfreich.
Aktiv gegen Schnitzelkoma
Etwas Bewegung in der Pause bietet sich außerdem an, um gegen die Müdigkeit nach dem Mittagessen, das sogenannte Schnitzelkoma, aktiv zu werden. Das beste Mittel dagegen wäre zwar eigentlich ein zehnminütiges Nickerchen, doch die meisten Chefs sehen am Arbeitsplatz schlummernde Mitarbeiter nicht gerne. Das Schnitzelkoma entsteht, wenn der Magen nach dem Essen viel Blut zum Arbeiten braucht, um die aufgenommene Nahrung zu bewältigen. Dadurch sinkt der Blutdruck und die typische Müdigkeit tritt ein. Diejenigen, die nach der Mittagspause Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren, sollten es mit Koordinationsübungen probieren. Gegen das Schnitzelkoma kann es zum Beispiel helfen, für eine Minute das Gleichgewicht auf einem Bein zu halten. Oder alternativ dazu auf einem Baumstamm oder einer Bürgersteigkante zu balancieren. Wie die DGSP mitteilte, rege beides die Gehirnzellen an. „Aber auch einfache Bewegungselemente wie kleine Fingerspiele oder Gleichgewichtsübungen lassen sich gut in die Mittagspause integrieren“, meinen die Sportmediziner. Direkt im Anschluss spüre man die Belohnung: Konzentration, Wohlbefinden und Selbstzufriedenheit sind nachhaltig gesteigert.
Spaziergang an der frischen Luft
Bleibt in der Mittagspause etwa mehr Zeit, bietet sich auch ein viertelstündiger Spaziergang an der frischen Luft an, denn Tageslicht und Sauerstoff machen wach und sorgen dafür, dass man sich wieder leistungs- und aufnahmefähiger fühlt. Außerdem schüttet der Körper dank UV-Licht weniger von dem Schlafhormon Melatonin aus. Abzuraten ist davon, die Mittagspause ausfallen zu lassen, denn diejenigen, die nebenbei schnell was hinunter schlingen, neigen unter Stress dazu, größere Mengen zu sich zu nehmen als nötig wäre. Zudem nimmt dann über den Nachmittag die Leistungsfähigkeit beständig ab. Sinnvoll ist zudem eine gesunde Ernährung. Fettreiches Essen, Kohlenhydrate sowie große Portionen belasten den Körper. Daher sind eher kleinere Mengen und leichte Speisen angeraten. Wenn man zudem gut frühstückt, steigert man nicht nur die geistige Leistungsfähigkeit, sondern vermeidet auch Heißhungerattacken in der Mittagspause. (sb)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.