Umfragestudie: Nur 23 Prozent der Bundesdeutschen vertrauen der Schulmedizin
Nur 23 Prozent vertrauen der Schulmedizin noch voll und ganz, dafür setzen die Deutschen auf altbewährte Hausmittel. Das zeigt der STADA Gesundheitsreport 2019 zur Zukunft der Gesundheit. Für die Studie wurden 18.000 Menschen in neun europäischen Ländern zu ihren Einstellungen und Wünschen befragt.
Nur 23% der Bundesbürger vertrauen der klassischen Medizin völlig, 39% vertrauen ihr immerhin im Großen und Ganzen. Besonders misstrauisch sind Frauen und die Altersgruppe der 35- bis 49-Jährigen. Im Ländervergleich haben nur Russland, Polen und Serbien noch weniger Vertrauen in die Schulmedizin. Trendforscher Sven Gábor Jánszky geht davon aus, dass dieser Trend weiter anhält: „Das liegt am Megatrend der Individualisierung. Die Schulmedizin folgt heute immer noch oft dem Prinzip ‚One fits all‘. Aber die Menschen wissen, wie unterschiedlich und individuell sie und ihre Körper sind. In diese Gefühlslage passt dann die Idee, dass es nur eine Standard-Medikamentation für eine Diagnose gibt, nicht mehr hinein.“
Die besten Mittel sind Hausmittel
Worauf vertrauen die Deutschen dann? Auf sich selbst. Bei Anzeichen einer Krankheit greifen 49% auf Hausmittel wie Hühnerbrühe oder Wärmflasche zurück, der mit Abstand höchste Wert in allen neun befragten Ländern. Im Durchschnitt setzen nur 27% zuerst auf Hausmittel, in Italien sogar nur 14%. Zuerst zum Arzt gehen in Deutschland 11%, noch ein Prozent mehr geht für eine Beratung zuerst in die Apotheke. Damit schlagen Arzt und Apotheke das Internet, hier suchen nur acht Prozent als Erstes nach einer Lösung. Das größte Vertrauen in Arzt und Apotheke haben die Spanier: 38% von ihnen gehen bei ersten Krankheitssymptomen zuerst zum Doc, 20% zur Beratung in die Apotheke.
Es zeigt sich insgesamt, dass Deutschland am liebsten auf die eigenen Erfahrungen vertraut und sowohl technischem als auch medizinischem Fortschritt skeptischer gegenübersteht als der Rest Europas. Den STADA Gesundheitsreport finden Sie hier.
Autoren- und Quelleninformationen
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.