Kleinkinder vor Sonne schützen
19.06.2013
Nach der langen Wartezeit ist es endlich soweit, der Sommer hat Einzug gehalten. Für Eltern von Kleinkindern gilt jetzt jedoch erhöhte Vorsicht, denn Kinderhaut ist empfindlich. Idealerweise bleibt man mit dem Baby ganz im Schatten.
Haut von Kleinkindern dünner als von Erwachsenen
Jetzt, bei Temperaturen von deutlich über 30 Grad im ganzen Land, drängt es die Menschen ins Freie. Der Bundesverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) in Berlin verweist daher regelmäßig zum Sommerbeginn auf die besonderen Anforderungen an einen angemessenen Sonnenschutz. Generell gelte dabei das Motto „Meiden – Kleiden – Cremen!“, wobei die Aufzählung auch eine Rangfolge der Prioritäten darstelle. Zudem sollten sich die Menschen bewusst sein, dass sie in der Sonne sind, sobald sie rausgehen, erläuterte Dirk Meyer-Rogge vom BVDD. Besondere Vorsicht ist bei Babys geboten, denn deren Haut braucht besonderen Sonnenschutz. Monika Niehaus vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Thüringen erläutert dazu: „Sie (die Haut) ist dünner als die von Erwachsenen, deshalb nimmt sie auch schneller UV-Strahlen auf." Und weiter: „Darüber hinaus kann die Haut eines Säuglings noch nicht so viel Pigmente wie beim Erwachsenen bilden, um einen Eigenschutz aufzubauen."
Spaziergänge nicht zwischen 10 Uhr und 16 Uhr
Babys unter einem halben Jahr sollten am besten gar nicht der Sonne ausgesetzt werden. Wenn Eltern ihre Kleinen mit dem Kinderwagen raus bringen wollen, dann sollten sie dies am besten morgens vor 10 Uhr oder nachmittags ab 16 Uhr machen. Auch dann sollte ein Sonnenschutz am Kinderwagen nicht fehlen. Und im Auto kann mit einem abnehmbaren UV-Schutz für die Fensterscheibe weitere Strahlung abgehalten werden. „Die Glasscheibe filtert nur die aggressive UV-B-Strahlung", so die Medizinerin. "Die UV-A-Strahlung gelangt aber durch das Fenster. Sie ist zwar nicht so schädlich wie die UV-B-Strahlung, doch sie kann ebenso die Haut verbrennen."
Schutz durch Kleidung und Sonnencreme
Den besten Sonnenschutz bietet leichte Kleidung, die Arme und Beine bedeckt. Mit einem Sonnenhut, idealerweise mit Krempe und Nackenschutz, können die besonders exponierten Stellen verdeckt werden: das Gesicht, die Ohren und der Nacken. Bei Babys über sechs Monaten können Eltern auch Sonnencreme verwenden. Gilt für Erwachsene, bei der Wahl des Sonnenschutzes auf den eigen Hauttyp zu achten, spielt dieser bei Kindern nicht mehr so eine große Rolle, da ohnehin ein höherer Lichtschutzfaktor empfohlen wird. Grundsätzlich dürfen aber auch dann die bisherigen Maßnahmen nicht weggelassen werden. Schatten und Kleidung aus UV-undurchlässigem Stoff sind weiterhin der beste Sonnenschutz. „Cremen Sie die empfindliche pigmentarme Baby- und Kinderhaut vor dem Rausgehen mit wasserfestem UV-A-/UV-B-Sonnenschutzmittel ein – mit einem Lichtschutzfaktor, der größer als 20 ist", empfiehlt die Ärztin. „Verwenden Sie keine Cremes oder Lotionen, die Alkohol oder Parfüm enthalten, da sie die Haut zu sehr austrocknen." Außerdem muss das Mittel alle zwei Stunden neu aufgetragen werden, oder auch wenn das Baby stark geschwitzt hat, sowie nach dem Baden und Abtrocknen. (ad)
Bild: Helene Souza / pixelio.de
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