Die sogenannte Planetary Health Diet und die mediterrane Ernährung bezeichnen zwei pflanzenbasierte Ernährungsformen, die gleichermaßen mit einer niedrigeren Sterblichkeitsrate und einem geringen ökologischen Fußabdruck verbunden sind.
In einer neuen groß angelegten Kohortenanalyse wurden die Auswirkungen von zwei pflanzlichen Ernährungsweisen auf die Gesamtsterblichkeit und die Umwelt untersucht. Die Ergebnisse wurden auf dem ESC Preventive Cardiology 2025 Kongress der European Society of Cardiology (ESC) präsentiert.
Zwei besondere Ernährungsweisen
Die Planetary Health Diet (PHD) wurde 2019 entwickelt, um eine gesunde Ernährung mit nachhaltiger Lebensmittelproduktion zu vereinen. Sie basiert auf einem hohen Verzehr von Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und ungesättigten Ölen.
Gleichzeitig sind Milchprodukte, stärkehaltiges Gemüse, Geflügel und Fisch in moderaten Mengen enthalten, während rotes Fleisch, gesättigte Fette und zugesetzter Zucker innerhalb dieser Ernährungsform stark reduziert werden.
Die mediterrane Ernährung, die vor allem in südlichen Ländern traditionell verankert ist, setzt ebenfalls auf frische und saisonale pflanzliche Lebensmittel, wobei Olivenöl als primäre Fettquelle dient. Fisch, Geflügel und Milchprodukte werden in moderaten Mengen konsumiert, während rotes Fleisch und industriell verarbeitete Lebensmittel nur selten auf dem Speiseplan stehen.
Studienaufbau und Datengrundlage
Für die Analyse wurden Ernährungsdaten von 11.488 Teilnehmenden der ENRICA-Studie herangezogen. Die Forschenden ermittelten den PHD-Index sowie den MEDAS-Score für die mediterrane Ernährung, um die jeweilige Einhaltung der Ernährungsweisen zu messen.
Zudem wurde der ökologische Einfluss der untersuchten Ernährungsformen anhand der SHARP-Indicators-Datenbank berechnet, welche unter anderem Treibhausgasemissionen und Flächennutzung analysiert, erklärt das Team.
Längeres Leben bei geringer Umweltbelastung
Die Studie zeigt, dass eine höhere Einhaltung sowohl der Planetary Health Diet als auch der mediterranen Ernährung mit einer signifikant niedrigeren Sterblichkeitsrate im Beobachtungszeitraum verbunden war.
Teilnehmende im oberen Drittel der PHD-Score-Skala hatten ein um 22 Prozent reduziertes Sterberisiko im Vergleich zu denen im unteren Drittel. Bei der mediterranen Ernährung lag dieser Wert bei 21 Prozent, berichtet das Forschungsteam.
Besondere Vorteile ergaben sich bei der Planetary Health Diet durch den Konsum von Obst, ungesättigten Ölen, Milchprodukten und Nüssen sowie dem geringen Verzehr von zuckerhaltigen Getränken und Backwaren bei der mediterranen Ernährung.
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In Bezug auf die Umwelt zeigten beide Ernährungsformen eine ähnlich geringe Belastung, fügt das Team hinzu.
Bewusste Ernährung für Gesundheit und Umwelt
Die Ergebnisse betonen die doppelten Vorteile einer pflanzenbasierten Ernährung: Sie reduziert das Risiko eine vorzeitigen Todes und minimiert zugleich die ökologische Belastung.
„Eine stärkere Einhaltung beider Ernährungsweisen war in ähnlicher Weise mit einer niedrigeren Gesamtmortalität und einer vergleichbar geringen Umweltbelastung verbunden, was die erheblichen gesundheitlichen und ökologischen Vorteile einer pflanzenbasierten Ernährung unterstreicht“, fasst Studienautor Dr. Sotos Prieto in einer aktuellen Pressemitteilung zusammen.
Wer seine Gesundheit schützen und gleichzeitig nachhaltig leben möchte, könne sich gut an den beiden untersuchten Ernährungsmustern orientieren. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- European Society of Cardiology: Planetary health diet and mediterranean diet associated with similar survival and sustainability benefits (veröffentlicht 04.04.2025), European Society of Cardiology
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.