Mamaki (Pipturus albidus) wächst auf Hawaii und wird häufig zu Tee verarbeitet. Die Pflanze scheint auch eine Wirkung gegen typische Merkmale der Demenz zu entfalten und eine entsprechende Ergänzung der Ernährung könnte möglicherweise vor dem Ausbruch der Erkrankung schützen.
Ein japanisches Forschungsteam der Osaka Metropolitan University Graduate School of Medicine hat in einer aktuellen Studie die Wirkung von Mamaki auf die kognitiven Funktionen und die Neuropathologien an Mäusen untersucht. Die Ergebnisse sind in dem Fachmagazin „GeroScience“ veröffentlicht.
Im präklinischen Stadium gegensteuern
Bei Demenzerkrankungen sind oftmals schon lange vor Ausbruch der Erkrankung Veränderungen im Gehirn feststellbar, wie zum Beispiel eine zerebrale Anhäufung bestimmter Proteinablagerungen (Beta-Amyloid, Tau, Alpha-Synuclein und TDP-43), erläutern die Forschenden.
Da die Anhäufung Jahrzehnte vor dem Ausbruch der Krankheit beginne, sollte die Behandlung bereits im präklinischen Stadium ansetzen, wobei geeignet Mittel eine breite Wirkung gegen diese ätiologische Proteine haben müssten, so das Team weiter.
Zudem wäre eine solche Intervention über einen langen Zeitraum erforderlich, weshalb die prophylaktischen Mittel möglichst einfach anwendbar, frei von Nebenwirkungen und gleichzeitig kostengünstig sein sollten, betonen die Fachleute. Und nicht zuletzt sollten die Mittel idealerweise auch geschädigte Neuronen reparieren.
Wirkung von Mamaki untersucht
Zwar könne ein einzelnes Arzneimitteln diese Anforderungen nur schwer erfüllen, aber Diäten mit verschiedenen Bestandteilen seien hier ein möglicher Ansatz, und das auf Hawaii heimische Kraut Mamaki könnte dabei eine wesentliche Rolle spielen.
Für die neue Studie untersuchten die Forschenden daher in vier verschiedenen Mausmodellen der neurodegenerativen Demenz die Wirkung von Mamaki. Die Mäuse erhielten entweder ein Heißwasserextrakt der getrockneten Blätter, ein einfaches Pulver aus den Blättern oder ein einfaches Pulver aus den Früchten.
Anschließend analysierten die Fachleute die Auswirkungen auf die kognitiven Funktionen und die Neuropathologien bei den Tieren.
Äußerst positive Effekte nachweisbar
„Der Heißwasserextrakt der Blätter milderte Neuropathologien, stellte den Synaptophysinspiegel wieder her, unterdrückte die Mikrogliaaktivierung und verbesserte das Gedächtnis, wenn er einen Monat lang oral verabreicht wurde“, berichten die Forschenden.
Das zerkleinerte Blattpulver habe hierbei eine noch höhere Wirksamkeit gezeigt und die stärkste Wirkung entfaltetet das zerkleinerte Fruchtpulver, so das Forschungsteam. Das Fruchtpulver habe darüber hinaus signifikant die Expression des neurotrophen Faktors und die Neurogenese erhöht, was bei der Reparatur von Schäden an den Neuronen helfe.
Mamaki zur Demenz-Prävention
Insgesamt sprechen die Ergebnisse nach Ansicht der Forschenden dafür, dass zerkleinerte Mamakiblätter und -früchte einen vielversprechenden Beitrag zu einer demenzvorbeugende Ernährung leisten können. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- University of Hawaii at Manoa: Hawaiian Native Plant Propagation Database - Pipturus albidus (Stand 11.10.2023), hawaii.edu
- Tomohiro Umeda, Keiko Shigemori, Rumi Uekado, Kazunori Matsuda, Takami Tomiyama: Hawaiian native herb Mamaki prevents dementia by ameliorating neuropathology and repairing neurons in four different mouse models of neurodegenerative diseases; in: GeroScience (veröffentlicht 02.10.2023), springer.com
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