In der Silvesternacht gibt es weltweit zahlreiche Traditionen. Eine davon, die sich von Spanien aus verbreitet hat, ist das Essen von 12 Weintrauben um Mitternacht, eine für jeden Glockenschlag der Uhr. Dies soll gesundheitliche Vorteile im neuen Jahr bringen. In der Tat kann das Obst dazu beitragen, den Cholesterinspiegel und den Blutdruck zu senken.
Der Verzehr von Weintrauben an Silvester soll Wünsche wahr machen, aber wenn das Ziel eine bessere Gesundheit ist, wäre es ratsam, sie jeden Tag zu essen, heißt es in einem Beitrag der American Heart Association (AHA) .
Hoher Anteil an Resveratrol
Weintrauben können zu einem gesunden Herzen und Gehirn beitragen. Klinische Untersuchungen haben beispielsweise gezeigt, dass in Weintrauben enthaltene Bestandteile zur Senkung des Cholesterinspiegels beitragen können. Trauben können auch für das Sehvermögen und die Leberfunktion hilfreich sein.
Das Obst ist reich an den Vitaminen A, C, D, E, K, B-1, B-2 und B-6 sowie mehreren Mineralien, darunter Kupfer und Mangan. Trauben und Rosinen liefern Kalium, das helfen kann, den Blutdruck unter Kontrolle zu halten. Eine halbe Tasse Rosinen enthält mehr Kalium als eine mittelgroße Banane.
Rote und weiße Trauben sowie der daraus hergestellte Saft und Wein enthalten einen hohen Anteil an Resveratrol, einem Antioxidans und entzündungshemmenden Mittel.
„Der Umfang der potenziellen gesundheitlichen Vorteile ist so breit – Herz-Kreislauf, Gehirn, Blase, Dickdarm – die Liste lässt sich beliebig fortsetzen“, meint Dr. John Pezzuto, Dekan des College of Pharmacy and Health Sciences an der Western New England University in Springfield. Massachusetts.
Gesundheitliche Vorteile
Arlen Vanessa Marin, eine registrierte Ernährungsberaterin in Miami, sagt, Weintrauben seien eine gute Ergänzung zu einer ausgewogenen Ernährung. Hervorzuheben ist vor allem das enthaltene Resveratrol, das laut einigen Studien den Cholesterinspiegel und den Blutdruck senken kann. „Aber es ist noch mehr Wissenschaft nötig“, so die Expertin.
Hier kommt Dr. Pezzuto ins Spiel. Ein Großteil seiner Forschungsarbeit befasste sich mit Trauben.
Seine jüngste Arbeit konzentrierte sich auf sekundäre Pflanzenstoffe, Verbindungen, die Pflanzen zur Abwehr von Krankheiten produzieren, sowie auf das Mikrobiom, die Bakterien und Pilze, die auf und im menschlichen Körper vorkommen, sowie auf die genetische Expression. Trauben enthalten mehr als 1.600 sekundäre Pflanzenstoffe.
Seine Arbeit kommt zu dem Schluss, dass der Verzehr von Weintrauben tatsächlich das Mikrobiom verändert und die Auswirkungen den Menschen robuster machen.
„Es gibt ein berühmtes Sprichwort: Man ist, was man isst. Wir haben herausgefunden, dass das, was man isst, einen tatsächlich genetisch verändert“, sagt der Forscher. „Ich denke, wir fangen gerade erst an, die Kraft der Ernährung zu erkennen, und für mich begann alles mit dem Blick auf Weintrauben.“
Schutz vor UV-Strahlen
Trauben sind nicht nur gut für das Innere eines Menschen, sondern können auch gut für sein Äußeres sein. Eine von Pezzuto durchgeführte und in der Fachzeitschrift „Antioxidants“ veröffentlichte Studie aus dem Jahr 2022 ergab, dass der Verzehr von Weintrauben dazu beitragen kann, die Haut vor UV-Strahlen zu schützen.
Marin weist darauf hin, dass Weintrauben zwar großartig sind, aber auch viel Zucker enthalten: Eine Tasse Weintrauben kann etwa 15 Gramm natürlichen Zucker enthalten, und Rosinen sogar noch mehr – und das muss insbesondere von Menschen mit Diabetes berücksichtigt werden.
Denken Sie also darüber nach, an Silvester einen weiteren Snack neben einem Dutzend Weintrauben zu sich zu nehmen.
„Bei Weintrauben ist es gut, sie mit einem gesunden Fett oder Protein zu kombinieren, damit der Blutzuckerspiegel nicht ansteigt“, erläutert die Ernährungsberaterin. „Sie können Weintrauben mit Mandeln oder etwas Käse kombinieren, um Blutzuckerspitzen zu kontrollieren.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- American Heart Association: Grapes can bring good health in the new year – and some luck, too, (Abruf: 31.12.2023), www.heart.org
- Jara Pérez Jiménez, Jose Serrano, Maria Tabernero, Sara Arranz, M Elena Díaz-Rubio, Luis García-Diz, Isabel Goñi, Fulgencio Saura-Calixto: Effects of grape antioxidant dietary fiber in cardiovascular disease risk factors; in: Nutrition, (veröffentlicht: 15.05.2008), pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
- Asim Dave, Diren Beyoğlu, Eun-Jung Park, Jeffrey R. Idle & John M. Pezzuto: Influence of grape consumption on the human microbiome; in: Scientific Reports, (veröffentlicht: 12.05.2023), www.nature.com
- John M. Pezzuto, et al.: Short-Term Grape Consumption Diminishes UV-Induced Skin Erythema; in: Antioxidants, (veröffentlicht: 30.11.2022), www.mdpi.com
Wichtiger Hinweis:
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