Neue Studie: Cybermobbing betrifft fast jeden fünften Teenie
Rund 20 Prozent aller deutschen Jugendlichen sind einer aktuellen Studie zufolge bereits Opfer von Cybermobbing geworden. Viele Betroffene fühlen sich hilflos. Experten raten dazu, die Beleidigungen und Verleumdungen nicht hinzunehmen und sich gegebenenfalls Hilfe zu holen.
Jeder fünfte Jugendliche Opfer von Cybermobbing
Fast jeder fünfte Teenager in Deutschland ist im Netz schon einmal Opfer von Cybermobbing geworden. Und rund 34 Prozent der Jugendlichen im Alter von 13 bis 18 Jahren ist ein Fall aus dem engen Freundes- oder Familienkreis bekannt. Das hat eine internationale Online-Studie von Vodafone mit dem Meinungsforschungsinstitut YouGov ergeben, die der britische Telekommunikationskonzern nun in Berlin vorstellte. Die Befragung war Anfang September durchgeführt worden.
Viele Betroffene fühlen sich hilflos
Demnach fanden über die Hälfte der fast 5.000 befragten Teenies aus insgesamt elf Ländern fiese Kommentare über Facebook, Whatsapp oder Twitter schlimmer als Mobbing im realen Leben. Und rund 43 Prozent sehen den Angaben zufolge darin ein größeres Problem als im Konsum illegaler Drogen. Fast jeder fünfte gemobbte Jugendliche habe über Selbstmord nachgedacht. Viele Betroffene fühlten sich ihrer Aussage nach völlig hilflos oder schwänzten die Schule. Diese Zahlen sind äußerst alarmierend. Seit langem weisen Gesundheitsexperten darauf hin, dass – egal ob die Beleidigungen im Internet oder im realen Leben stattfinden – Mobbing-Opfer oft ein Leben lang leiden. So erkranken viele Betroffene in der Folge von Verleumdungen, Bedrohungen und Demütigungen unter anderem an Depressionen.
Mobbing nicht einfach hinnehmen
Im Zusammenhang mit Cybermobbing wurden in der Vergangenheit einige ganz besonders dramatische Fälle publik. So nahm sich laut der Nachrichtenagentur dpa eine 17-Jährige Kanadierin 2013 das Leben und ein Jahr zuvor beging der damals 20 Jahre alte Niederländer Tim Ribberink Selbstmord. Deutschland liegt bei der Anzahl der Mobbingfälle im internationalen Vergleich im Mittelfeld. Jugendliche in Neuseeland leiden am häufigsten. Experten raten grundsätzlich dazu, die Schikane schnell zu stoppen und erklären, was Betroffene bei Cybermobbing tun können. Wenn das Mobbing etwa über Social Media erfolgt, kann man bei den meisten Diensten den Mobber melden oder blockieren. In manchen Fällen – je nach Eskalationsgrad – kann es Sinn machen, mit den Tätern zu reden. Bei Bedrohungen oder Erpressung sollte man sich gegebenenfalls an zuständige Behörden wenden.(ad)
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