Forscher entdecken mögliche Ursache für Schuppenflechte
28.09.2013
Schuppenflechte ist eine relativ weit verbreitete Hautkrankheit unter der Millionen Menschen leiden. Die Krankheit sei zwar oft gut behandelbar, jedoch nicht generell heilbar. Es bestehe aber Hoffnung, nachdem Forscher durch Tests an Mäusen eine mögliche Ursache von Schuppenflechte ausgemacht haben.
Zwei Millionen Deutsche erkranken jährlich
Die Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine relativ weit verbreitete Hautkrankheit, die für Betroffene oft eine erhebliche seelische Belastung mit sich bringt. Die Krankheit verläuft bei jedem Patienten anders und tritt bei manchen nur einmal im Leben auf. In Deutschland erkranken jährlich rund zwei Millionen Menschen und weltweit zählt das Leiden zu den häufigsten entzündlichen Hautkrankheiten der westlichen Welt. Experten sind seit langem auf der Suche nach den genauen Ursachen der Krankheit. Forscher vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Universität Heidelberg fanden nun heraus, dass ein fehlendes Molekül bei Mäusen ähnliche Symptome wie bei der Schuppenflechte wie beispielsweise Juckender Hautausschlag verursacht.
Mäusen fehlte bestimmtes Protein
Die Wissenschaftler konzentrierten sich bei ihren Untersuchungen auf den „Wnt-Signalweg“, der eine wichtige Rolle während der Embryonalentwicklung bei Mensch und Tier, aber auch beim Wachstum von Tumoren, spielt. Den Mäusen, die für die Studie verwendet wurden, fehlte ein bestimmtes Protein, mit dessen Hilfe „Wnt-Moleküle“ normalerweise aus der Zelle gelangen und Signale auslösen, die zum Beispiel zur Produktion von Botenstoffen führen oder das Zellwachstum antreiben.
Komplexe Vorgänge verstehen lernen
Die Forscher beobachteten bei den Mäusen zudem Psoriasis-ähnliche Symptome. Iris Augustin vom DKFZ erklärte: „Die Haut entzündet sich, neue Gefäße entstehen, die Hautzellen vermehren sich stark und verschuppen.“ Außerdem enthielt die Haut der Mäuse weniger sogenannte DETCs, Immunzellen, die im Normalfall Eindringlinge abwehren und Entzündungen vorbeugen. Die neuen Erkenntnisse bietet den Wissenschaftlern zufolge die Möglichkeit, „die komplexen Vorgänge entzündlicher Hauterkrankungen verstehen zu lernen.“
Patienten leiden an empfindlicher und schuppiger Haut
Schuppenflechte-Patienten leiden in der Regel unter trockener, empfindlicher und schuppiger Haut. Als mögliche Ursachen gelten genetische Veranlagung, Umweltfaktoren und ein Ungleichgewicht im Immunsystem. Dabei geht die Funktion der Haut als natürliche Barriere gegen Krankheitserreger, chemische und physikalische Reize Schritt für Schritt verloren. Langfristig kann dies zu chronischen Entzündungen, Autoimmunreaktionen oder auch Infektionen führen.
Schuppenflechte mit Hausmitteln behandeln
Auch wenn es viele wirkungsvolle Medikamente zur Behandlung von Schuppenflechte gibt, so muss nicht in jedem Fall auf die Schulmedizin zurückgegriffen werden. Vor allem die weniger schweren Formen des juckenden Hautausschlags einer Schuppenflechte lassen sich häufig erfolgreich durch die äußerliche Anwendung von Cremes, Salben, Lotionen und Tinkturen beheben, wobei unterschiedlichste Inhaltsstoffe Verwendung finden. Einige gängige Naturheilmittel sind etwa lauwarmer Kamillentee, mit dem die von der Schuppenflechte betroffenen Stellen mehrmals täglich gewaschen werden sollten. Oder Heilerde, die über mehrere Wochen hinweg auf die betreffenden Hautpartien gegeben wird. Empfohlen werden auch Vollbäder, angereichert mit Salz aus dem Toten Meer und eine Reduzierung von glutenhaltigen Nahrungsmitteln. (ad)
Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de.
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