Nachweise gefährlicher multiresistenter Keime in zwei Kliniken
06.02.2015
In zwei Hamburger Kliniken wurden multiresistente Keime nachgewiesen, zwei Patienten sollen bereits verstorben sein. Sowohl in dem Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) als auch in der Hamburger Asklepios Klinik Barmbek wurde der Keim 4MRGN-Klebsiella pneumoniae festgestellt. Die Klinikkeime können insbesondere für ohnehin geschwächte Personen ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellen, nicht zuletzt weil sie laut Mitteilung des „Hamburger Abendblatts“ gegen vier Antibiotika-Gruppen resistent sind. tent
Den Medienberichten zufolge sind am UKE drei Patienten mit dem multiresistenten Keim 4MRGN-Klebsiella pneumoniae infiziert und an der Hamburger Asklepios Klinik Barmbek wurde der Erreger mittlerweile bei fünf Patienten festgestellt, allerdings zeigen nicht alle Anzeichen einer Infektion. Um eine Ausbreitung der gefährlichen Krankenhauskeime zu vermeiden, wurden umfassende Sicherheitsmaßen eingeleitet.
Keime auf mehrere Patienten übertragen
In der Asklepios Klinik Barmbek sei der Keim zunächst Ende Januar bei einem russischen Patienten nachgewiesen worden, berichtet das „Hamburger Abendblatt“. Der Patient sei inzwischen an seiner Erkrankung (nicht infolge einer Infektion mit den Klinikkeimen) verstorben und bei einem weiteren Barmbeker Patienten wurden nach seinem Tod ebenfalls die Erreger festgestellt. Auch hier hätten sie nicht im Zusammenhang mit dem Tod des Patienten gestanden, so das „Hamburger Abendblatt“ weiter. Den Angaben der Zeitung zufolge wurde der russische Patient nach einer Krebserkrankung wegen eines Darmdurchbruchs als Notfall aufgenommen und offenbar konnten die Erreger auf vier weitere Patienten überspringen. Von ihnen zeige allerdings nur ein Patient eine Infektion.Nach dem positiven Test bei dem russischen Patienten wurde umgehend Alarm ausgelöst und eine Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet, erläuterte die Leiterin des Asklepios-eigenen Labors Medilys, Dr. Susanne Huggett, gegenüber dem „Hamburger Abendblatt“. So sei eine weitere Ausbreitung der Erreger verhindert worden.
Multiresistente Erreger im Krankenhausbetrieb
Zu den Sicherheitsmaßnahmen der Barmbeker Klinik zählte zum Beispiel die Untersuchung aller Patienten auf entsprechende Keime, auch wenn sie keinen direkten Kontakt zu den Infizierten hatten, berichtet das „Hamburger Abendblatt“. Betroffene seien isoliert, mikrobiologische Umgebungsuntersuchungen eingeleitet und die Reinigungsfrequenz erhöht worden, so die Mitteilung der Zeitung. Darüber hinaus hätten Mitarbeiter Hygiene-Schulungen erhalten beziehungsweise diese seien wiederholt worden. Zwar könne „generell im Klinikalltag nicht ausgeschlossen werden, dass durch neu aufgenommene Patienten multiresistente Erreger in den Krankenhausbetrieb gelangen“, zitiert das „Hamburger Abendblatt“ Dr. Susanne Huggett. Doch „durch die unverzüglich eingeleitete Isolierung der betroffenen Patienten und die Verschärfung unserer Hygienemaßnahmen haben wir die Situation schnell unter Kontrolle bekommen“, so die Hygiene-Expertin weiter.
Am UKE wurden laut Mitteilung des „Hamburger Abendblatts“ in den vergangenen Wochen bei sechs Patienten die multiresistenten Erreger 4MRGN-Klebsiella pneumoniae nachgewiesen, wobei drei Betroffene eine Infektion aufwiesen. Die Zustand eines Patienten sei derzeit kritisch und er werde intensivmedizinisch versorgt. (fp)
Bild: Cornelia Menichelli / pixelio.de
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