Wie wirkt sich Musik auf sporttreibende Menschen aus?
Viele Menschen möchten überschüssiges Gewicht abnehmen. Dies versuchen die Betroffenen häufig durch eine Diät und durch Sport. Das Problem dabei ist, dass die meisten Menschen keine wirkliche Lust haben, Sport zu treiben. Da stellt sich die Frage, wie wir es erreichen können, dass wir motivierter trainieren und einfach generell mehr Spaß am Sport haben. Die Lösung ist einfach: Forscher fanden jetzt heraus, dass das Hören von Musik während des Trainings nicht nur den Fokus auf die jeweilige Aufgabe erhöht, sondern das Training auch viel angenehmer macht.
Die Wissenschaftler der Brunel University London stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass das Hören von Musik während des Trainings den Fokus verbessert und mehr Lust auf Sport macht. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Psychology of Sport and Exercise“.
Welche Auswirkungen hat Musik auf Menschen?
Bei der Untersuchung verwendeten die Experten die sogenannte Elektroenzephalographie (EEG), um die Reaktion des Gehirns auf Musik zu überwachen, während die Teilnehmer sich körperlich betätigten. Es ist kein Geheimnis, dass Musik die Fähigkeit hat emotionale Reaktionen hervorzurufen, sagen die Mediziner. Musik kann uns glücklich, traurig und wütend machen oder uns motivieren. Letzteres ist einer der Gründe, warum viele von uns beim Joggen Musik hören. Aber wie genau reagiert das Gehirn auf Musik, wenn wir trainieren? Diese Frage wollten Studienautor Marcelo Bigliassi und seine Kollegen durch ihre Untersuchung beantworten.
Wie beeinflusst Musik das Gehirn beim Sport?
Die Mechanismen im Gehirn, welche den psychologischen Effekten auditiver Reize bei körperlicher Aktivität zugrunde liegen, sind bisher nur wenig erforscht, sagen die Wissenschaftler. Die Experten wollten beurteilen, wie Musik oder ein Podcast das Gehirn während des Trainings beeinflusst, verglichen mit keinen akustischen Stimuli. Die EEG-Technologie erleichterte die Messung während einer im Freien ausgeführten sportlichen Übung, so dass die Forscher die Mechanismen des Gehirns erforschen konnten, welche den Auswirkungen von Musik in realen Übungssituationen zugrunde liegen.
Probanden mussten eine 400 Meter Strecke laufen
Insgesamt bewegten sich 24 Studienteilnehmer 400 Meter auf einem Outdoor-Track in einem Tempo ihrer Wahl unter einer von drei Bedingungen. Einige Probanden machten die Übung, während sie 6 Minuten des Liedes Happy von Pharrell Williams hörten, einige Teilnehmer hörten einen Podcast eines Vortrags und einige Probanden hörten überhaupt nichts, erläutern die Experten.
Gehirnwellen der Probanden wurden gemessen
Während der durchgeführten Aufgabe wurden die Gehirnwellen der Teilnehmer mittels EEG gemessen. Die Wissenschaftler bewerteten auch, wie jede der drei Hörbedingungen die Aufmerksamkeit der Teilnehmer während der Aufgabe beeinflusste und wie sich diese Bedingungen auf ihre Wachsamkeit und Müdigkeit auswirkten.
Musik steigert Wohlbefinden bei körperlichen Aufgaben
Die Forscher fanden heraus, dass das Hören von Musik zu einer 28-prozentigen Steigerung des Genusses während der Aufgabe führte, verglichen mit keinen akustischen Stimuli. Der Genuss war für diejenigen, die Musik hörten, um 13 Prozent höher als bei denen, die einen Podcast hörten. Diese Effekte waren mit einem Anstieg der Beta-Wellen in den frontalen und frontal-zentralen Regionen der Großhirnrinde verbunden, berichtet das Team.
Musik verstärkt Beta-Wellen
Die Mediziner konnten feststellen, dass Musik das Potential hat, die Beta-Wellen zu verstärken und einen positiveren emotionalen Zustand hervorrufen hervorzufufen. Dies kann während anderer Formen der sportlichen Übung ausgenutzt werden und eine gegebene Aktivität angenehmer machen. Wenn Menschen Bewegung vermeiden, weil sie keine Lust auf Sport haben, kann das Hören von Musik eine Möglichkeit bieten, diesen Zustand angenehmer zu machen, erklären die Experten. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.